Hattenhofen. Ich hätte einen Rechtsplatz frei.“ Der junge Mann schüttelt den Kopf. „Ich will lieber links.“ Hans Stark aus Schlierbach ist das egal. Routiniert macht er den Arm frei, ballt die Faust und verzieht beim Einstich keine Miene. „Ich spende heute zum 133 Mal“ erklärt er, „und ich hab mir vorgenommen, die 150 voll zu machen“.
Martin Oppolzer hat bisher 128 Mal gespendet und ist wie die meisten überzeugter Wiederholungstäter. „Insgesamt haben sich 238 Spendenwillige angemeldet“, berichtet Bettina Steinbacher, Blutspendenbeauftragte der DRK-Ortsgruppe Hattenhofen-Voralb, die mit 15 freiwilligen Rotkreuzlern die Aktion stemmt. „Seit Corona machen wir es mit Anmeldung und Termin“, erzählt sie. Die Anmeldung ermöglicht auch eine bessere Planung der Verpflegung. Man will ja, dass es für alle reicht und möglichst auch nichts weggeworfen wird.
Marco Esposito, der sich Linsen und Spätzle mit Saitenwurst schmecken lässt, findet Termine gut. „Jetzt dauert es maximal eine Stunde, früher oft zwei bis drei.“ Trotz Terminvergabe gilt: Weggeschickt wird keiner. „Wer spontan kommt, wird eingeschoben“, erklärt Christine Neher, DRK-Referentin für Spendengewinnung. „Anmelden kann man sich generell im Internet, per App oder bei der Hotline. Die App ist sehr geschickt“ so Marco Esposito. „Da sieht man gleich, wann einer oder mehrere Plätze frei sind.“
Bevor man sich auf einem der 16 Spendenplätze ausstrecken darf, gilt es ein paar Stationen zu durchlaufen. Zuerst muss ein Fragebogen zur Abfrage der Spendenvoraussetzungen ausgefüllt und mit einem kleinen Pieks in den Finger der Hämoglobinwert bestimmt werden. Dann geht es zu einem der drei Ärzte, die im Gespräch die Spendenfähigkeit feststellen. Etwa zehn Prozent der Spendenwilligen werden nach Hause geschickt.
Was gegen eine Spende spricht
Eine anstehende OP, eine erst kürzlich absolvierte Darmspiegelung, ein Infekt, das Nichterreichen des Mindestgewichtes von 50 Kilo, ein Medikament von der roten Liste – die Gründe sind unterschiedlich, dienen aber alle der Maxime, Spender und Empfänger zu schützen. Genau wie die Vorgabe, dass Männer innerhalb von 12 Monaten sechs Mal und Frauen vier Mal spenden dürfen und zwischen den Spenden 56 Tage liegen müssen. Spender müssen 18 Jahre alt sein, eine Altersobergrenze gibt es nicht. Auf der DRK-Homepage kann ein „Selbst-Eignungscheck“ gemacht werden.