Nach einer kurzen Begrüßung durch die Bereitschafts- und Jugendleiterin Katja Binder wurden die Jugendlichen den Einsatzfahrzeugen zugeteilt und mit den entsprechenden Funkmeldeempfängern ausgestattet. Dann ging es auch schon los zum ersten „Einsatz.
Im Eseltal hatten sich drei Wanderer in unwegsamem Gelände verirrt und waren an einem steilen Abhang zu Fall gekommen. Mit Unterstützung der Bergwacht Geislingen-Wiesensteig und der Jugendfeuerwehr Donzdorf konnten alle drei aus dem Gelände gebracht und von den Jugendsanitätern übernommen und in den Rettungs- und Krankenwagen weiterversorgt werden.
Zurück in Böhmenkirch gab es erst einmal Abendessen. Gegen 21.45 Uhr riefen die Funkmeldeempfänger bereits wieder zur Pflicht. Ein Lagerfeuer an einem Grillplatz am Albuch war völlig außer Kontrolle geraten und drei Personen hatten sich Rauchgasvergiftungen und teilweise schwere Verbrennungen an Armen, Beinen und Rücken zugezogen. Die Jugendfeuerwehr Donzdorf bekämpfte das lodernde Feuer, während die Jugendsanitäter die Verletzten übernahmen, sie mit Sauerstoff versorgte, die Brandwunden behandelte und den Transport in die Klinik vorbereitete. Dieser „Einsatz“ wurde vom stellvertretenden Rettungsdienstleiter des DRK-Kreisverbands Göppingen, Gerhard Ritz, begleitet, der zugleich auch „Pate“ der Jugendsanitätsgruppe Böhmenkirch ist. Gerhard Ritz zeigte sich schwer beeindruckt von dem, was die Nachwuchsrotkreuzler bereits alles können und leisten.
Nach diesem anstrengenden und herausfordernden Einsatz legten sich die jugendlichen Nachwuchsretter gegen Mitternacht müde in ihrem Schlafsaal zur Ruhe, selbstverständlich immer einsatzbereit. Die Nacht blieb jedoch ruhig, nur das Wetter änderte sich. Hatten wir am Freitag noch Sonnenschein, so begrüßte uns der Samstag mit Dauerregen und 5 Grad Celsius. Trotzdem zwangen die Funkmeldeempfänger gegen 08.30 Uhr alle, in die Einsatzstiefel zu springen. Die Brandmeldeanlage der Firma Rothofer hatte ausgelöst. Schnell war man vor Ort und ein Helfer der Jugendfeuerwehr Donzdorf erkundete für die anderen die Lage. Wie sich herausstellte, handelte es sich um einen Fehlalarm. Nach dem Abrücken war nun Zeit, das Frühstück zu genießen.
Viel Zeit blieb dafür jedoch nicht, da um 10.15 Uhr ein Verkehrsunfall mit drei Verletzten gemeldet wurde. An der Einsatzstelle angekommen, stellte sich heraus, dass eine Person im Fahrzeug eingeklemmt war und erst von der Jugendfeuerwehr befreit werden musste. Die zweite Person im Auto wurde von unseren Jüngsten (6 bis 9 Jahre) übernommen und im DRK-Fahrzeug von diesen weiterbehandelt, während sich ein weiteres Team um den angefahrenen Passanten kümmerte.
Zurück auf der „Wache“ war es auch schon fast Zeit für das Mittagessen. Mit Pizza konnte man nichts falsch machen bei der Speisenauswahl. Es halt allen geschmeckt. Eigentlich sollten im Anschluss an das Mittagessen nur die Einsatzfahrzeuge betankt werden, was jedoch durch einen neuen „Einsatz“ unterbrochen wurde. "Bewusstlose Person im Wasser" lautete das Einsatzstichwort. Zwei zufällig anwesende Passanten wollten dem bewusstlosen Schwimmer helfen, gerieten dabei aber selbst in Not. Der eine Helfer erlitt einen Asthmaanfall, die andere Helferin einen Herzinfarkt. Die Jugendfeuerwehr rettete den hilflosen Badenden aus dem Christentalstausee in Lauterstein-Nenningen und übergab ihn den Jugendsanitätern zur weiteren Behandlung und Betreuung. Die beiden Passanten wurden ebenfalls von den Jugendsanitätern versorgt.
Danach fuhren alle zurück nach Böhmenkirch. Hier wurde ein Übungsphantom bereitgelegt und die Nachwuchsretter übten fleißig und engagiert die Herz-Lungen-Wiederbelebung unter der Anleitung und Aufsicht von Rettungsassistentin Katja Binder.
Dann hieß es auch schon „aufräumen“. Die 24 Stunden waren wie im Flug vergangen und die Kinder und Jugendlichen waren nun sichtlich müde und erschöpft, aber vor allem stolz auf das Geleistete. Einige fragten bereits nach der nächsten 24-Stunden-Übung.
Das DRK Böhmenkirch bedankt sich bei allen, die uns auch diesmal wieder so toll unterstützt haben, vor allem aber bei Michael Blessing von der Jugendfeuerwehr Donzdorf und Rüdiger Trautmann vom DRK Eislingen für die inzwischen schon jahrelange kameradschaftliche Zusammenarbeit, bei Alexandra und Marion Binder für die klasse Verpflegung, bei der Firma Rothofer, bei der Rettungsdienstleitung des DRK-Kreisverbands, bei den hauptamtlichen Mitarbeitern des DRK, die uns tatkräftig begleitet haben (Sabine Nuding, Felix Simperl, Manuel Müller und Sven Feiner) und bei unseren Mimen, die alle „Einsätze“ trotz widriger Wetterverhältnisse perfekt umgesetzt haben.