· PM 2020

Zukunftsfähige Notfallversorgung im Herzen des Landkreises

Mit einem symbolischen Spatenstich wurde der weitere Ausbau der Rettungswache Süßen auf den Weg gebracht. Vor 16 Jahren war sie zunächst provisorisch eingerichtet und seither permanent aufgewertet worden.

Die Ampel stand auf grün – nicht nur an der bestehenden großen Fahrzeughalle der Rettungswache Süßen. Anfang September fiel der Startschuss für den weiteren Ausbau der vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) und Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) gemeinsam getragenen Einrichtung „im Herzen des Landkreises“, so Peter Hofelich.

Mit dem symbolischen Spatenstich gaben der Präsident des DRK-Kreisverbandes Göppingen, AOK-Neckar-Fils-Geschäftsführerin Heike Kallfass, Dr. Ingo Hüttner, Geschäftsführer der Alb Fils Kliniken und zahlreiche langjährige Partner die Bauarbeiten für die „weitere qualitätvolle und zukunftsfähige Notfallversorgung der Menschen im Landkreis“, so Heike Kallfass in ihrem Grußwort, frei.

Zunächst hatte Peter Hofelich zahlreiche Gäste aus dem Bereich der Gesundheitsversorgung und Kommunalpolitik begrüßt, darunter auch die Bürgermeister Marc Kersting aus Süßen und seinen Kollegen Marius Hick aus Gingen und sich gefreut, dass auch der DRK-Kreisverband mit haupt- und ehrenamtlichen Vertretern sein großes Interesse am Ausbau der Rettungswache belegte.

Er erinnerte an die Geschichte des Standortes Süßen. Der war 2004 zunächst provisorisch eingerichtet worden. „Anfang der 2000er-Jahre konnten die gesetzlichen Hilfsfristen von Rettungsdienst und Notärzten nicht mehr eingehalten werden.“ Insbesondere Menschen in Notsituationen im mittleren Filstal und im Lautertal mussten zu lange warten, bis Hilfe eintraf. Mit der Rettungswache Süßen konnten diese Zeiten in kurzer Zeit deutlich reduziert werden und so war vor 15 Jahren beschlossen werden, sie dauerhaft einzurichten. Die Anzahl der Mitarbeitenden hatte indes laufend zugenommen, weil der Betrieb immer weiter ausgebaut worden war, so dass die bestehenden Räume schnell nicht mehr ausreichten und „das Containerdorf fast größer ist als die Rettungswache selbst“, stellte Peter Hofelich fest.

Die Wache, die das DRK seit zwei Jahren gemeinsam mit dem ASB betreibt, ist rund um die Uhr mit Notärzten und Notfallsanitätern besetzt und „ist für die Menschen im Herzen des Landkreises ein großer Gewinn“. Hofelich betonte, dass nicht zuletzt durch den Standort Süßen der Kreis Göppingen regelmäßig zu den Spitzenreitern im Land gehört, wenn es um die Einhaltung der Hilfsfristen geht.

Im vergangenen Jahr hatte der für das Rettungswesen im Landkreis zuständige Bereichsausschuss, dem die Rettungsdienste, Krankenkassen und Kliniken angehören, beschlossen, dem Süßener Provisorium ein Ende zu bereiten und den Wachenstandort auszubauen, so dass für alle Mitarbeitenden moderne Arbeitsplätze entstehen. Geplant ist ein zweigeschossiger Erweiterungsbau mit drei zusätzlichen Ruheräumen, je einem Dienstzimmer für den Wachenleiter und den Notarzt, Schulungs- und Aufenthaltsräumen sowie einer zweiten Fahrzeughalle und Sanitär-, Lager- und Technikräumen. „Wir tragen dem Umweltgedanken Rechnung“, unterstrich Peter Hofelich. Neben einer guten Wärmedämmung werde das Dach begrünt werden.

„Die Präsenz des Rettungsdienstes wird von den Menschen in unseren Kommunen sehr positiv wahrgenommen“, freute sich Süßens Stadtoberhaupt Marc Kersting und dankte für den weiteren Ausbau „dieser wichtigen Grundversorgung hier am Ort“. „Nur wer sich bewegt, bewegt etwas“, stellte Heike Kallfass fest. „Wir bewegen hier sehr viel für die Menschen im mittleren Filstal und dem Lautertal“, fuhr die AOK-Geschäftsführerin fort. Denn „im Notfall zählt jede Minute“, mit der Investition in eine noch bessere Notfallversorgung „ist schnelle und sichere Hilfe weiter garantiert.“

Wasser in den Wein musste Peter Hofelich gießen. Er bedauerte, dass das Land seinen Verpflichtungen zur Übernahme eines Teils der Investitionskosten nicht ausreichend nachkommt. Eigentlich müsste es 90 Prozent der Kosten übernehmen. „Ganz bewusst wurde in Baden-Württemberg das Rettungswesen als Teil der Daseinsvorsorge nicht staatlich organisiert. Deshalb hoffen wir auf die finanzielle Entlastung, die wir eigentlich erwarten können.“ Bislang sei die Zwischenfinanzierung gesichert, weitere Gespräche seien indes notwendig.

Nach dem symbolischen Spatenstich mit Vertretern auch der Baufirma und des Architekturbüro Liebrich aus Hattenhofen reichten Kristin Merta und Bettina Merten von der DRK-Kreisgeschäftsstelle einen kleinen Imbiss.

Info:
Insgesamt werden 1,6 Millionen Euro in den Ausbau der Rettungswache Süßen im Sommerauweg investiert. Aktuell sind dort 22 Rettungskräfte und drei Rettungsfahrzeuge rund um die Uhr stationiert. In einem Jahr soll der Erweiterungsbau bezogen werden.