· Geislinger Zeitung 2015

Was wird aus der Notruf-Leitstelle?

Uwe Wenzel in der Rettungsleitstelle in Göppingen.

Von Leitstellen-Vereinbarung mit dem Kreis hängt Personalplanung ab. Die Zukunft der Integrierten Notruf-Leitstelle in der Göppinger Hauptfeuerwache ist offen. Zunächst muss geklärt werden, wo die Stadt Göppingen künftig ihre Hauptfeuerwache haben wird.

Kreis Göppingen - Die sogenannte Integrierte Leitstelle ist die Kommandozentrale des Notruf-Systems im Landkreis. Von hier aus koordinieren 16 hauptamtliche Mitarbeiter die Einsätze von Notärzten, Krankenwagen und Feuerwehr. Im vergangenen Jahr waren es knapp 30.000 Einsätze. Seit 2007 wird diese Leitstelle gemeinsam von der Feuerwehr, vom Roten Kreuz und vom Landkreis betrieben und ist in der Göppinger Hauptfeuerwache an der Friedrichstraße untergebracht. Wie es mit der Feuerwache weitergeht, ist aber weiterhin offen – und davon hängt auch die Planung der Leitstelle ab. „Wann es zu einem Ergebnis im Sinne einer neuen Vereinbarung zur Fortsetzung der Integrierten Leitstelle unter neuer Rahmenbedingung kommen wird, lässt sich derzeit nicht abschätzen“, teilte die Stadt Göppingen auf Anfrage mit. Mit neuen Rahmenbedingungen ist die Entscheidung gemeint, ob die Feuerwache saniert oder neu errichtet wird. Wenn neu gebaut wird, braucht das Gebäude mehr Platz. Dann müsste nach Meinung der Verwaltung zunächst die benachbarte ehemalige Stadtbibliothek abgerissen werden.

Klar ist: Die Stadt Göppingen will die Integrierte Leitstelle gerne behalten. Die verschiedenen Varianten wurden auch schon in der gemeinsamen Arbeitsgruppe der drei Träger erörtert. Die Stadt spricht von „vertrauensvoller Zusammenarbeit“. Knackpunkt dürfte jedoch die finanzielle Beteiligung des Landkreises sein. Derzeit stellt die Stadt Göppingen für die Leitstellenbesatzung 6,77 Stellen zur Verfügung, von denen fünf der Landkreis bezahlt. Damit ist die städtische Beteiligung in den vergangenen Jahren gestiegen.

Von der Leitstellen-Vereinbarung hängt auch die generelle Personalplanung der Göppinger Feuerwehr ab. Das wurde während der Haushaltsberatungen im Göppinger Gemeinderat deutlich: Mehrere Fraktionen hatten gefordert, schnell zusätzliche Stellen zu schaffen, weil die Wehr chronisch unterbesetzt sei. Oberbürgermeister Guido Till hatte aber mit Hinweis auf die ausstehende Leitstellen-Entscheidung um Geduld gebeten. Zunächst müssten die Unsicherheiten zur Integrierten Leitstelle beseitigt werden. Über die künftige Zusammenarbeit bei der Notruf-Zentrale und damit den Bedarf an neuen hauptamtlichen Feuerwehrleuten für Göppingen könne entschieden werden, „sobald der Landkreis eine Aussage macht, wie er sich beteiligt.“

Beim Landkreis klingt das anders herum: „Sobald die Planungen der Stadt konkrete Formen annehmen, wird die Arbeitsgruppe die Aufarbeitung der Angelegenheit (gegebenenfalls neuer Leitstellenvertrag) für die verschiedenen politischen Gremien der Träger vorbereiten“, ließ die Pressestelle mitteilen.