· Geislinger Zeitung 2016

Von Handmarie und Inhabad

Die Landfrauen aus Weiler samt Entourage lassen sich durch das Rotkreuz-Landesmuseum in Geislingen führen.

Die Landfrauen aus Weiler besuchen das Rotkreuzmuseum

Weiler - Ein kleines Spielzeugauto, das Rolf Ellinger zu seinem sechsten Geburtstag bekam, war der Beginn seiner Sammelleidenschaft – und damit auch der Grundstein für das erste Rotkreuz-Landesmuseum in Deutschland. Weil dieses in Geislingen ist, war es für die Landfrauen aus Weiler samt Anhang höchste Zeit, dort mal vorbeizuschauen.

Im Eingangsbereich begrüßte Verena Kasper die Gruppe, die unter den Besuchern auch einige ihrer früheren Schützlinge im Kindergarten Weiler erkannte. Sie berichtete über die Entstehung und die Geschichte des Museums und dessen Entwicklung bis zur heutigen Gestalt. Der Nachwuchs der Landfrauen hatte indes ein besonderes Highlight ausgemacht: ein Notarzt-Motorrad, welches einst auf der Autobahn sein Einsatzgebiet hatte. Das Beste: Der Nachwuchs durfte sogar aufsteigen.

Ein weiteres Schmuckstück ist wie das Motorrad gleich in der Eingangshalle zu bewundern: ein alter Käfer, der im Katastrophenschutz in Reutlingen seinen Dienst tat. Dieser Käfer ist laut Kasper nach wie vor voll funktionsfähig und bei Oldtimertreffen zu sehen.

Noch bevor die Landfrauen die eigentlichen Räume des Museums betraten, hatten sie schon vieles zu bestaunen, beispielsweise einen Vorläufer des heutigen Krankenwagens in Form einer Kutsche. Die Vorstellung, mit Knochenbrüchen in diesem Gefährt über die alte Weiler Steige transportiert zu werden, verursachte bei manchen der Landfrauen sichtlich Unbehagen.

Nun ging es aufwärts in die Museumsräume – doch schon vor der Türe gab es das nächste Objekt zu bestaunen, eine sogenannte Handmarie, eine rollbare Krankenliege, die – wie der Name schon verrät – mit Muskelkraft bewegt wurde, aber als Weiterentwicklung zur Kutsche schon Luftreifen und eine leichte Federung hatte.

Im Ausstellungsraum führte Kasper die Besucherinnen durch die unterschiedlichen Ausstellungsbereiche. Sie erklärte sinnvolle und unsinnige Gerätschaften, die im Laufe der Zeit für die Erste Hilfe entwickelt wurden, darunter der Inhabad, ein Wiederbelebungs- und Beatmungsgerät, bei dem mit einer mechanischen Vorrichtung durch Bewegung der Arme der Brustkorb gehoben und gesenkt wird.

Der Katastrophenschutz, die Ausbildung in Erster Hilfe, die Bergwacht und auch der Personensuchdienst nach dem Zweiten Weltkrieg waren Teil ihrer Ausführungen. Nach mehr als einer Stunde kam die Gruppe wieder am Ausgangspunkt der Führung an.

Im Anschluss an Kaspers Ausführungen war dann noch Zeit, um das Museum auf eigene Faust zu erkunden. Die Kinder durften dann noch an der Bärenrallye teilnehmen, bei der sie kleine Bären suchen und zum jeweiligen Bereich eine Frage beantworten mussten. Am Ende gab es für alle, die das richtige Lösungswort gefunden hatten, einen kleinen Preis.