Infolge der Corona-Krise kam es im Tafelladen des DRK-Kreisverbandes Göppingen zu Wartezeiten. Denn es werden strenge Hygiene-Standards eingehalten, die zwangsweise dazu führen, dass der Einkauf länger dauern kann. „Wir bedienen unsere Kunden an der Türe, getrennt durch eine schützende Plexiglas-Scheibe“, erläutert Sabine Rauch, die den Tafelladen leitet. Kunden können also ihren Einkauf nicht selbst tätigen, sondern müssen warten, bis sie von den Ehrenamtlichen bedient werden. Gemeinsam mit Birgit Dibowski, der Leiterin der Sozialarbeit des Roten Kreuzes im Landkreis, ist Sabine Rauch stolz darauf, „dass es uns dank dieser Anstrengungen und trotz großer Herausforderungen gelungen ist, unsere Tafel durch die gesamte Krise hindurch offen zu halten. Wir hatten keinen Tag geschlossen“. Gerade in dieser schwierigen Zeit sei es wichtig, die Menschen mit geringen Einkommen weiter mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln zu versorgen.
Weil die unvermeidbaren Wartezeiten aber gerade für ältere Menschen beschwerlich sein können, insbesondere, wenn sie auf den Rollator angewiesen sind, entstand schon im März die Idee, einen Lieferservice für den Tafelladen einzurichten. Da kam ein Förderprogramm der Aktion Mensch genau zur richtigen Zeit. „Die Aktion Mensch hat ein spezielles Corona-Programm initiiert. Wer bedürftig und körperlich eingeschränkt ist, soll damit unterstützt werden“, so Birgit Dibowski. Sie stellte einen Förderantrag, der genehmigt wurde und so konnte jetzt bei einem Fahrradhändler in Eislingen ein stabiles Lastenrad gekauft werden. „Denn wir wollten auf jeden Fall einen örtlichen Händler unterstützen und gleichzeitig unseren Lieferservice soweit als möglich umweltfreundlich gestalten.“ Wie viele Menschen es dann tatsächlich sind, die den Lieferservice in Anspruch nehmen werden, „ist schwierig einzuschätzen. Viele Kunden mit einem Handikap sind wahrscheinlich gar nicht mehr gekommen“, vermutet Sabine Rauch. „In jedem Fall können wir Menschen unterstützen, die auf Hilfe angewiesen sind“; ergänzt Birgit Dibowski.
Edda Jicha, die um weitere Ehrenamtliche für den Tafelladen und auch Spender wirbt, konnte bereits einen Ebersbacher gewinnen, der künftig mit dem Lastenfahrrad die bestellten Lieferungen ausfährt. Weitere Interessenten sind willkommen, sollten in jedem Falle eine gute sportliche Kondition mitbringen. In Uhingen und Ebersbach werden die Waren möglichst mit dem Lastenrad ausgefahren. Kunden in den Teilorten oder die auf der Höhe sowie in Albershausen oder Schlierbach wohnen, werden ab sofort von einem Fahrzeug des Tafelladens beliefert.
Info:
Unter der Telefonnummer (0 71 61) 67 39-27 oder bestellung(at)ebersbacher-tafel(dot)de können montags und donnerstags bis spätestens zwölf Uhr Lebensmittelpakete im Wert von fünf Euro bestellt werden. Das Team des Tafelladens stellt die Bestellung zusammen – soweit die Produkte vorhanden sind – oder sucht nach Alternativen. Ausgeliefert wird dienstags und freitags zwischen 11 und 14 Uhr.
Der Ebersbacher DRK-Tafelladen in der Karlstraße 2 ist am Dienstag, Mittwoch und Freitag von 11 – 13 Uhr geöffnet. Personen und Familien mit geringem Einkommen müssen einen entsprechenden Nachweis (Hartz-IV-Bescheid, Einkommensnachweis, Carisatt-Ausweis) die Bedürftigkeit nachweisen) vorlegen. Weitere Informationen unter www.drk-goeppingen.de/angebote/soziale-unterstuetzung/ebersbacher-tafel.html