· PM 2016

Seniorenzentrum Geislingen

Neuigkeiten zum Stand der Planungen - Wenige Wochen alt ist die Baugenehmigung für das neue DRK-Seniorenzentrum im Herzen Geislingens. Baubeginn ist im Herbst. Bereits im Frühjahr 2018 sollen die ersten Bewohner einziehen.

Mit dem Bau eines zweiten Seniorenzentrums im Landkreis – 2008 wurde das erste in Hattenhofen eröffnet – engagiert sich die DRK-Zukunfts-Stiftung Neckar-Fils der DRK-Kreisverbände Göppingen und Nürtingen-Kirchheim/Teck ein weiteres Mal in der stationären Seniorenarbeit. „Wir sind seit über 25 Jahren in der stationären Seniorenarbeit aktiv und können auf Erfahrungen aus unseren ambulanten Bereichen zurückgreifen“, betont Stefan Wiedemann, Leiter der DRK-Seniorenzentren Göppingen und Nürtingen. An der Liebknechtstraße in Geislingen wird inmitten eines gewachsenen Wohngebietes ein modernes Seniorenzentrum entstehen, das für Menschen mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen exakt auf sie zugeschnittene Möglichkeiten des Lebens im Alter bieten wird.

Zwischen Kinderhaus „Kleine Siedlungsstrolche“ und Michelberg-Gymnasium hat die Stiftung von der Geislinger Siedlung- und Wohnbau GmbH ein langgestrecktes Grundstück erworben. „Diese langgezogene Form des Grundstückes in der Talaue der Fils war für uns eine besondere architektonische Herausforderung“, so Renate und Bernd Liebrich aus Hattenhofen. Sie werden das Bauprojekt gemeinsam mit dem Architekturbüro Schober aus Weilheim durchführen. Das Architekturbüro Liebrich und den DRK-Kreisverband Göppingen verbindet eine langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit. Zahlreiche Projekte im Landkreis wurden in den vergangenen Jahren gemeinsam realisiert. Zu ihnen zählen unter anderem das Seniorenzentrum Hattenhofen, die Rettungswache Süßen, das Familienzentrum Göppingen und das Rotkreuz-Landesmuseum in Geislingen.

Das Seniorenzentrum wird an eine Nahwärmeversorgung angeschlossen werden und zudem eine Photovoltaik-Anlage und ein begrüntes Dach erhalten. Es werden zum einen 14 Seniorenwohnungen, zum anderen ein Pflegeheim mit 64 Pflegeplätzen entstehen.

Anfang März hat die Stadt Geislingen die Baugenehmigung erteilt – „nach nur drei Monaten“, freut sich Alexander Sparhuber, Geschäftsführer des Kreisverbands Göppingen, über die sehr konstruktive Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. „Die Pläne des DRK kommen unseren Vorstellungen sehr nahe“, betont Geislingens Oberbürgermeister Frank Dehmer. „Wir favorisieren kleine Einheiten in den einzelnen Stadtteilen und im Wohnumfeld der Menschen“, so der Rathauschef.

Zunächst „hatten wir den Bedarf in Geislingen sehr genau analysiert“, betont Alexander Sparhuber. Ergebnis war, „dass es absolut Sinn macht, hier unser Angebot auszubauen“. Die Lage der Einrichtung im Wohngebiet „Hintere Siedlung“ sei „hervorragend“ und „inmitten der Gesellschaft“. So müssen Menschen „ihre Umgebung nicht verlassen und können weiterhin ihre sozialen Kontakte pflegen“, ergänzt Stefan Wiedemann.

Die beiden langgestreckten Gebäudeteile finden sich in einem parkähnlich angelegten Grundstück. In einem separaten Baukörper sind in drei Stockwerken zwölf der 14 Wohnungen konzipiert. Sie bieten alle einen schönen Blick auf die Landschaft des Filstales, haben alle einen Gartenanteil oder Balkon. Sie sind unterschiedlich groß und reichen von 54 Quadratmeter – sie bieten sich klassischerweise für eine Person an – bis zu 81 Quadratmeter, die auch als eine kleine Wohngemeinschaft ausgebaut werden kann. Diese Wohnung kann auf Wunsch rollstuhlgerecht ausgebaut werden.

„Die Wohnungen kosten voraussichtlich zwischen 150.000 und 250.000 Euro“, informiert Alexander Sparhuber. Und: „Wir haben bereits eine Reservierung und erste Anfragen – und dies, obwohl wir bislang keinerlei Werbung gemacht haben.“

Der Trakt mit den Wohnungen ist über die Gartenanlagen mit dem Pflegebereich verbunden. Hier könnte also der beliebte „Schwatz über die Straße“ stattfinden. Der Pflegebereich wird über einen überdachten Außenbereich und einen großzügigen Eingangsbereich erreicht. Er lässt sich flexibel gestalten und so für verschiedene Veranstaltungen und Angebote ganz unterschiedlich nutzen. In einem weiteren Raum werden verschiedene Dienstleistungen angeboten werden – vom Friseur über Physiotherapie bis zur Fußpflege. Auch der Ambulante Pflegedienst des DRK-Kreisverbandes Göppingen wird hier „regelmäßig Sprechstunden zu festgelegten Zeiten anbieten“. Zudem soll die Migrationsberatung vom benachbarten Kinderhaus der kleinen Siedlungsstrolche in die DRK-Einrichtung umziehen.

Im Erdgeschoss werden außerdem zwei Wohnungen für das betreute Wohnen eingerichtet werden. Sie werden nicht verkauft, sondern zunächst vermietet. „Wir wollen sie vielleicht später für eine Tagespflege umgestalten“, so Alexander Sparhuber. Im Erdgeschoss finden sich im rückwärtigen Teil die Büros der Mitarbeiter/-innen, die Küche und weitere Arbeitsräume. Hier findet auch die Anlieferung statt.

Die großzügigen Pflegezimmer mit unterschiedlichen Grundrissen finden sich im ersten und zweiten Stockwerk. Auch von hier aus geht der Blick in die Landschaft. Im Obergeschoss finden sich ebenfalls zwei großzügige Dachterrassen, die bei schönem Wetter den weiten Blick auf die Schwäbische Alb freigeben. Sie sind – wie das gesamte Haus – über Aufzüge barrierefrei erreichbar.

Insgesamt wird die Stiftung knapp zehn Millionen Euro in das Seniorenzentrum investieren. Ein Teil der Kosten wird durch den Verkauf von zwölf der 14 Wohnungen finanziert werden.

Die Einrichtung will nicht nur für ihre Bewohner ein schönes Zuhause sein. Sie wird sich in das Wohngebiet hinein öffnen mit ihren Angeboten. „Bei Logopädie oder Physiotherapie werden wir mit örtlichen Partnern kooperieren“, so Alexander Sparhuber.

In den kommenden Monaten werden die ersten Aufträge vergeben werden. Baubeginn ist dann im Herbst. Bereits im Frühjahr 2018 sollen die ersten Bewohner einziehen. Sie werden dort von rund 60 Mitarbeitern rund um die Uhr betreut werden.