· PM 2022

Rucksäcke für junge Helfer*innen

Für ihren Einsatz auf den Schulhöfen bekommen Juniorhelfer*innen vom Deutschen Roten Kreuz Rucksäcke mit allem, was sie für die erste Hilfe vor Ort brauchen.

Was machen Juniorhelfer*innen in der großen Pause? Helfen, auf dem Schulhof. 16 Viertklässler*innen der Göppinger Südstadt-Grundschule haben sich in Sachen Erste-Hilfe fortgebildet, freiwillig, neben dem normalen Unterricht. Schulsozialarbeiterin Anke Gattnar hat sich um die Ausbildung der Helfer*innen gekümmert, inklusive Mini-Abschlussprüfung.

Jetzt sind jeweils zwei Juniorhelfer*innen während der großen Pausen auf den beiden Schulhöfen der Südstadt-Grundschule unterwegs und passen auf, dass nichts passiert. Und wenn was passiert, sind sie zur Stelle und helfen.

Mit dabei in der Südstadt ist ab sofort der neue Junior-Erste-Hilfe Rucksack, die DRK-Schulkoordinatorin Tanja Kolbe den Schüle*innen vorbeigebracht und gleich vorgeführt hat. Knallrot, handlich und alles drin, was die jungen Helfer´*innen brauchen: Jede Menge Pflaster, dazu Dreieckstücher, Kompressen, Mullbinden und neongelbe Warnwesten, die die Juniorhelfer*innen während ihres Einsatzes tragen, damit sie jeder erkennt. Ein bisschen Erfahrung haben die Juniorhelfer*innen in der Südstadt schon gesammelt und in den letzten Tagen ihre ersten Runden auf den Schulhöfen gedreht, Pflaster und Verbandsmaterial hatten sie statt im jetzt gut auf dem Rücken sitzenden Rucksack in einer Tasche dabei.

„Meistens tut es am Knie weh“, hat Juniorhelfer Leonidas schon festgestellt. Dann kann der Rucksack zu bleiben, ein Kühlpad aus dem Kühlschrank im Lehrerzimmer reicht. Aber an Hand oder Ellbogen kann auch mehr passieren, dann müssen die Pflaster ran, eine Packung mit Anna und Elsa und eine mit Star-Wars-Aufdruck, ganz nach Geschmack. Die Kinder lernen nicht nur pflastern und verbinden, wenn es etwas Schlimmeres ist, holen sie sowieso ihre Lehrer*innen. Die Schüler*innen lernen helfen „und viel Menschlichkeit“, sagt Tanja Kolbe. Wichtig im Einsatz auf dem Schulhof ist vor allem die richtige Ansprache der verletzten Kinder: „Auf Augenhöhe gehen, hinknien“, sagt Juniorhelferin Jule. Und dann ruhig fragen, was passiert ist, den oder die Verletzte ruhig vorsichtig anfassen und trösten.

Jule und die anderen Juniorhelfer*innen haben nicht nur richtig Pflastern gelernt. Mit dem Einsatz in der Pause ist es aber nicht getan. „Vor allem wenn wirklich was passiert, ist die Nachbearbeitung wichtig“, sagt DRK-Mitarbeiterin Tanja Kolbe. Mit den Helfer*innen sollte nach einem Einsatz gesprochen werden, „das hilft ihnen, das Erlebte zu verarbeiten“. Neben dem Helfen sieht Schulsozialarbeiterin Anke Gattnar noch mehr Vorteile des Juniorhelfer*innen-Dienstes.

An der Südstadt-Grundschule mit Schülern aus den verschiedensten Ländern sei so ein Dienst auch ein wichtiger Teil der Integration, „zum Helfen muss niemand perfekt Deutsch sprechen“. Den Südstadt-Helfer*innen verspricht Tanja Kolbe, noch einen zweiten Rucksack vorbeizubringen, damit die Teams auf beiden Schulhöfen gut ausgerüstet sind.

Etwas weiter westlich sind die 13 Juniorhelfer*innen der Schiller-Grundschule im Göppinger Stadtbezirk Faurndau noch nicht ganz so weit wie ihre Kolleginnen und Kollegen in der Südstadt. Aber sie sind dran, und einen knallroten Erste-Hilfe-Rucksack haben sie auch schon. Tanja Kolbe hat die Kinder besucht und einen Rucksack vorbeigebracht. Die „Ausbildung“ zusammen mit Schulsozialarbeiterin Barbara Schweitzer läuft noch, auf dem Schulhof unterwegs waren die Juniorhelfer*innen aber noch nicht. Wie sie ihre Mitschüler*innen ansprechen sollen, wenn was passiert ist, wissen sie aber schon. Bald geht es also auch in Faurndau los, mit dem neuen knallroten Rucksack.