· GZ 2023

Rettern einfach mal über die Schulter schauen

Blaulichttag nebst verkaufsoffenen Sonntag lockt viele Interessierte in die Geislinger Fußgängerzone, die sich über die Arbeit der Helfer informieren.

Am Sonntag stand die Geislinger Fußgängerzone ganz im Zeichen der Hilfs- und Rettungsorganisationen. Zum Blaulichttag, veranstaltet von den Geislinger Sternen, konnten die Besucher in die Arbeit von Polizei, DLRG, THW, DRK, der Bergwacht und der Feuerwehr schnuppern. Vor allem Familien mit Kindern nutzen den gestrigen Nachmittag für einen Spaziergang durch die Geislinger Fuzo. Entsprechend gerüstet waren die Hilfsorganisationen, die sich mit ihren Angeboten auch an die jüngsten Besucher an diesem Tag richteten.

Spielstraße für Kinder

Darunter der Geislinger Ortsverband des Technischen Hilfswerks, welcher sich nicht nur mit seinem Gerät präsentiere, sondern auch eine Spielstraße für Jungen und Mädchen aufgebaut hatte. Entsprechend zufrieden zeigte sich Jürgen Kuhn, Beauftragter für die Öffentlichkeitsarbeit über das Interesse der Besucher: „Wir waren gut besucht“, sagte er.

Beim DRK-Ortsverband Geislingen zog vor allem der Notfall-Krankenwagen die Kinder in ihren Bann. Dort zeigte unter anderem Selina Marchewicz, welche Hilfsmittel die Retter in ihrem Notfallrucksack tragen. Ebenso, was sonst auf ein solches Fahrzeug gehört, präsentiere Marchewicz den jungen Besuchern.

Helfer der Notfallseelsorge – offiziell genannt Psychosoziale Notfallseelsorge – nutzten den gestrigen Sonntag, um ihre Arbeit vorzustellen. Kinder hatten wiederum Gelegenheit, sich an Dummys in der Herzdruckmassage zu üben. Zumindest für ganz junge, ein Kraftakt, den Brustkorb bei ausgestreckten Armen mit beiden Handballen richtig niederzudrücken. Ebenso gab es die Chance, die logistischen Möglichkeiten des Geislinger DRK in Augenschein zu nehmen: jene Fahrzeuge, mit denen die Helfer gerade bei großen Schadensfällen ihre Ausrüstung von A nach B bringen.

Nach oben ging es naturgemäß bei der Bergwacht Geislingen-Wiesensteig, die sich am Forellen-Brunnen mit Mimen in der Höhenrettung übte und hierbei allerlei Besucher anzog. Die Geislinger Feuerwehr zeigte mit einer der Drehleitern, dass ihre Helfer mitunter einigermaßen höhentauglich sein müssen, um ihren Aufgaben gewachsen zu sein. Hier jedoch blieb es beim Hochfahren des Tragekorbs – ohne geprobte Opferrettung.

Ganz im Gegensatz zur DLRG-Ortsgruppe Geislingen, deren Helfer sich im Schwanenteich zu Wasser ließen, um einen „verunglückten“ Dummy aus dem Wasser zu bergen. Doch neben der Probe seien die Retter damit beschäftigt gewesen, über Trainings-, vor allem aber über Anfängerkurse im Schwimmen zu informieren. „Hier haben wir eine große Nachfrage verzeichnet“, sagte Mitvorsitzender Stefan Autengruber, über den Verlauf des gestrigen Sonntags.

Auch Vertreter des Polizeipräsidiums Ulm waren gestern vertreten. Die Beamten versorgten die Passanten unter anderem mit Informationen zur Einbruchsprävention und zur Sicherheit im Straßenverkehr. Ebenso hatten Besucher die Möglichkeit, sich über eine Karriere bei den Schutzleuten zu informieren. Jungen und Mädchen konnten einmal selbst hinter dem Steuer eines Streifenwagens Platz nehmen, wenngleich der Motor und Martinshorn sowie Blaulicht selbstredend ausblieben.

Insgesamt ist der Veranstalter, die Geislinger Sterne, „sehr, sehr zufrieden“, wie Fabrizio Schönholz von den Sternen auf Anfrage schildert. „Die Organisationen haben sich super präsentiert. Wir hatten sehr angenehme und gut gelaunte Besucher über den ganzen Tag“, berichtet er.

Auch der Frühschoppen mit der Musikkappelle Eybach sei eine perfekte Einleitung zum verkaufsoffenen Sonntag gewesen, der parallel zum Blaulichttag stattfand. „Das Ganze hat sich gelohnt“, so sein Fazit. Für ihn steht zumindest fest, dass die gestrige Resonanz so gut war, dass der Blaulichttag künftig jedes Jahr stattfinden soll, nachdem er längere Zeit pausierte.