· PM 2019

Retter proben den Ernstfall

An einem Dienstag im warmen Juni bietet sich den Einsatzkräften des Roten Kreuzes ein schrecklicher Unfall: Eine Jugendgruppe veranstaltet in den Neuwiesen in Geislingen ein Motorradwettrennen, als einer der Teilnehmer mit seiner Maschine verunfallt und in die anfeuernde Menge jugendlicher Zuschauer rutscht. Mindestens 13 Menschen scheinen verletzt und betroffen zu sein – drei Schnelleinsatzgruppen (SEGn) werden alarmiert.

Dieses Szenario bot sich den Helferinnen und Helfern, die in diesem Jahr an der Übung der SEGn teilgenommen haben. Gegen 19.30 Uhr rückten sie vom Bereitstellungsraum in Bad Überkingen in Richtung Geislinger Neuwiesen aus. Auf einem dortigen Parkplatz warteten die Jugendlichen bereits auf Hilfe. Während ein Teil der Einsatzkräfte bereits mit der Versorgung der Patienten begann, sorgten andere Helfende dafür, dass die Behandlungsmodule zur weiteren Patientenversorgung aufgebaut wurden. Ein Modul hat dabei immer Platz für vier Verletzte, des Weiteren liegen dort viele Materialien bereit, um die weitere Versorgung gewährleisten zu können.

Auch der Einsatzleitwagen (ELW) der Eislinger Bereitschaft rückte mit an, um die Führungskräfte um die Führungskraft vom Dienst (FvD) an der Einsatzstelle zu unterstützen. Ebenfalls mit vor Ort war das Kreisauskunftsbüro (KAB). Hier laufen die Daten aller am Einsatzgeschehen betroffener Personen ein. Die Einsatzkräfte erwarteten verschiedene Verletzungen: Während ein Motorradfahrer bewusstlos war, musste bei einer anderen Betroffenen eine Oberschenkelfraktur versorgt werden. Andere waren in einem psychischen Ausnahmezustand und begannen zu hyperventilieren, wieder andere hatten eine Verletzung im Bauchraum. Nach dem die Patienten an der Schadenstelle erstversorgt und stabilisiert wurden, wurden sie anschließend auf die Patientenmodule verteilt, auf denen bereits weitere Helfende warteten. Schnell wurde dann auch abgeklärt, wie die Patienten auf die Krankenhäuser verteilt werden, auch in den benachbarten Landkreisen. Die drei Krankentransportwagen der drei SEGn wurden dazu eingesetzt, um diese Transporte durchzuführen. Nach rund einer Stunde wurde dann erfolgreich das Übungsende verkündet.

Nach dem die Helfenden bei sehr warmen Temperaturen ihr Können unter Beweis stellten, wartete im Anschluss nun auf sie ein kleines Abendessen und das abschließende Feedback. Anschließend machten sich alle Beteiligten auf den Heimweg.

An der Übung waren die Schnelleinsatzgruppen aus Göppingen, Hattenhofen und Geislingen beteiligt, außerdem der Einsatzleitwagen der Bereitschaft aus Eislingen und das Kreisauskunftsbüro des Kreisverbandes. Insgesamt waren an der Übung 70 Personen beteiligt.