· PM 2015

Prüfung der Rettungshundestaffel

Mensch und Hund werden bei der Ausbildung zum Rettungsteam des DRK-Kreisverbandes Göppingen auf Herz und Nieren geprüft.

„Ich möchte mit meinem Hund etwas Sinnvolles tun. Wir leisten hier sehr wertvolle Arbeit“, sagt Kerstin Duve und folgt mit ihrer Hündin Merle den Anweisungen der Prüferinnen Gudrun Kaiser und Rosi Strecker und von Prüfungsleiter Björn Mangold. Die ungarische Vorstehhündin läuft unangeleint neben der Hundeführerin, bleibt bei ihr auch dann, als sie auf eine Gruppe von Menschen trifft und reagiert nicht aggressiv auf andere Hunde. Dann bleibt sie liegen, obwohl sie ihr Frauchen nicht mehr sieht. Die Gehorsamsprüfung als Rettungshund der DRK-Rettungshundestaffel hat sie also mit Bravour gemeistert.

Auch Klaus Mayer ist zufrieden. Der Schwäbisch Gmünder lobt seine Mischlingshündin Paula. „Sie hat super angezeigt und wurde mit einer Eins benotet“, freut sich der Hundeführer. Paula hatte im Gelände einen vermissten Menschen suchen müssen, hatte schnell gefunden und dann gebellt. So konnte der Hundeführer das „Opfer“ finden und versorgen.

Elf Hundeführer haben sich an diesem frühen Sonntagmorgen eingefunden, um die Prüfung gemeinsam mit ihren Hunden abzulegen. Denn nur wenn Mensch und Tier gut aufeinander reagieren, wenn sie ein eingespieltes Team sind, können sie erfolgreich vermisste Personen finden. Begonnen hat alles mit einem theoretischen Teil bei dem die Hundeführer ihr Wissen in Kynologie, Erster Hilfe, Erster Hilfe am Hund, Funktechnik, Einsatztaktik und Kartenkunde unter Beweis stellen mussten. Den anschließenden Verweistest haben alle Hunde mit guten Noten bestanden. Leider konnte in der Unterordnung ein Team seine Leistungen nicht abrufen, sodass zur Mittagszeit zehn Hundeteams nach Rechberghausen aufbrachen, um in einem etwa 30.000 Quadratmeter großen Waldgebiet zwei Vermisste zu suchen und sanitätsdienstlich zu versorgen.

Am Ende des Tages haben neun Teams ihre Prüfung bestanden und konnten die begehrte Plakette mit nach Hause nehmen. Aus unserer Staffel gratulieren wir Kerstin Duve mit Merle, Karl Weinert mit Aick, Tanja Hommel mit Summer, Jutta Lauer mit July und Christina Laferi mit Simba. Alle Hunde konnten ihre Einsatzfähigkeit bestätigen und stehen weiter für die Suche nach vermissten Personen zur Verfügung.

Eine Woche zuvor waren eine Reihe von Hundeteams auf eine schwere Probe gestellt worden. Übernachtet hatten die Teilnehmer aus ganz Deutschland in der Pension Il Cavallino in Gammels-hausen und waren begeistert von der Gastfreundschaft, die dort Mensch und Hund entgegen gebracht worden war.

Nach einer umfangreichen schriftlichen Prüfung für Frauchen und Herrchen ging es an den praktischen Teil. „Die Hunde müssen eine konkrete Spur finden“, erläuterte Björn Mangold, Leiter der Rettungshundestaffel. Bereits am Vortag werden die Spuren ausgelegt. Und die galt es nun an einer Kreuzung aufzunehmen und die vermisste Person in gut zwei Kilometer Entfernung zu finden. Dazu wird dem Hund ein Geruchsträger der Vermissten gereicht. Dies kann ein T-Shirt oder Ähnliches sein. „Der Hund hat 20 Minuten Zeit, die Spur aufzunehmen und muss dann innerhalb einer Stunde die Person finden“. Teilnehmer an der Mantrailerprüfung waren aus der ganzen Bundesrepublik angereist. Sie kamen aus Hamburg, dem Saarland, Mannheim, Ravensburg, Nürtingen und Bad Mergentheim. Auch wenn Letzterer es „toll findet, mit seinem Collie-Mischling Kosyma gemeinsam etwas Sinnvolles für die Allgemeinheit zu tun“ – die Prüfung haben Herrchen und Hund nicht bestanden. Nicht nur diese Beiden mussten ohne das begehrte Zertifikat wieder nach Hause fahren. „Nur ein Hund von sieben hat bestanden“, berichtet der Staffelführer. „Die meisten scheitern bereits am Anfang und finden die Spur nicht“.

Ein ganz großer Dank geht an das gesamte Team aus Göppingen, die bereits ab Freitagmorgen um vier Uhr für einen reibungslosen Ablauf der Prüfung gesorgt hatten.

Info:

„Wir werden 15 bis 20 Mal im Jahr alarmiert. Überwiegend sind es ältere Menschen oder Menschen mit einer Behinderung, die vermisst werden“, berichtet Björn Mangold. Es kommt aber auch vor, dass ein Pilzsucher, der sich verletzt hat, auf Hilfe angewiesen ist. „In 60 Prozent aller Einsätze sind wir erfolgreich“, ergänzt der Hundeführer nicht ohne Stolz.

Die Rettungshundestaffel freut sich über Verstärkung. Sie trifft sich immer mittwochs um 18 und samstags um 14 Uhr. Weitere Informationen unter www.drk-goeppingen.de/ehrenamt/bereitschaft/rettungshundestaffel.html oder unter www.drk-rettungshundestaffel-goeppingen.de