· Geislinger Zeitung 2018

Polizei und DRK loben Fans

Über ein friedliches Musikfestival freuen sich Polizei und DRK. Nur wenige Besucher machten Ärger.

Kuchen - Im Ankenstadion feierten am Samstag rund 5.000 Fans ihren Schlagerkuchen so, wie es den Polizisten und den Einsatzkräften des DRK gefällt: überwiegend ruhig. „Bei einem Festival dieser Größe passiert natürlich immer irgendetwas, aber die meisten Fans waren friedlich“, sagt der Geislinger Polizeichef Jens Rügner zufrieden.

Einen Tag vor der großen Party im Ankenstadion hatte Veranstalter und Sänger Tobias Riether alias Tobee in einem Videogruß auf swp.de/geislingen zur Vernunft aufgerufen: „Ich hoffe nicht nur, dass alle friedlich sein werden, ich rufe auch nachdrücklich dazu auf.“ Seinen Wunsch erfüllten ihm beinahe alle Fans.

Ausnahmen gab es aber: Zwei Frauen waren während des Konzerts aufeinander losgegangen. Beide trugen von ihrem Streit blaue Flecken und Kratzwunden davon. Ein anderer Konzertbesucher wollte mit Marihuana auf das Festivalgelände kommen – er scheiterte beim Einlass. Polizisten nahmen ihn vorläufig fest.

Während des Konzerts rastete ein Fan aus und griff andere an. Mitarbeiter des privaten Sicherheitsdienstes schritten ein und übergaben ihn der Polizei. Als diese den Mann kontrollierten, entdeckten sie einen Flaschenöffner mit Hakenkreuz, den der Festivalbesucher bei sich getragen hatte. Wie Jens Rügner erzählte, wurde der Mann solange festgehalten, bis seine Personalien feststanden. Er bekam einen Platzverweis. Die Polizisten verteilten insgesamt elf Hausverbote. Hinzu kamen sieben Strafanzeigen. Sechs Täter sind bereits ermittelt. Noch unklar ist bislang nur, wer ein Auto auf dem Parkplatz vor dem Stadion beschädigt hatte.

Wenn jemand negativ auffiel, war meist Alkohol der Grund dafür. Es habe einige alkoholbedingte Notfälle gegeben, sagt DRK-Bereitschaftsleiter Raimund Matosic. „Wir hatten in diesem Jahr 53 Einsätze“, sagt Matosic: Manche Schlagerfans hatten Kreislaufprobleme bekommen, anderen machte die Hitze zu schaffen. Ein Notarzt und 20 Einsatzkräfte des DRK versorgten Fans, die unter Kopfschmerzen litten. Andere waren beim Tanzen gestürzt. Wirklich schlimme Zwischenfälle habe es aber nicht gegeben. Beim ersten Schlagerkuchen hatte das DRK 46-mal einschreiten müssen – damals waren 4.500 Fans im Stadion gewesen, dieses Jahr sind es 500 mehr gewesen.

Schon im vergangenen Jahr war der Schlagerkuchen weitgehend friedlich verlaufen. Damals hatten vor allem sieben Männer Ärger gemacht, als sie gewaltsam versucht hatten, ins Stadion zu kommen. Polizisten hatten Pfefferspray und Schlagstöcke einsetzen müssen, um die Chaoten in Schach zu halten.