· PM 2018

Ohne erhobenen Zeigefinger

Mit einem Baby verändert sich auf einen Schlag die Familiensituation, alles steht Kopf. Die allgemeine Familienbildung des DRK begleitet Familien in den ersten Jahren mit kin-derpädagogischen Kursen, die dem Alter des Kindes angepasst sind.

Acht Mütter sitzen im Kreis auf Fußbodenmatten. Manche halten ihre etwa neunmonatigen Kinder auf dem Schoß, eine stillt ihr Baby, drei der Kleinen krabbeln mutig zum Spielzeug, das auf dem Boden verteilt liegt. Dieser Mix aus Bällen, Wäscheklammern und bunten Tüchern ist einfach zu spannend.

Inzwischen unterhalten sich ihre Mamas mit Heike Herre, der Kursleiterin von ElBa, dem Eltern-Baby-Kurs des Roten Kreuzes im Kreisverband Göppingen. Sie erzählen vom wunden Po des Kleinen und fragen, was sie dagegen tun können. Sie schildern das Schlafverhalten ihrer Babys oder wollen wissen, wie sie das Trockenwerden der älteren Geschwister fördern können.

Erst nach dieser Gesprächsrunde geht ElBa richtig los – mit Liedern, Spielen, Tanzen. Die Kinder sind mit Hingabe bei der Sache. Sie girren, lachen, staunen, experimentieren, probieren aus.

„Genau darum geht es bei der Allgemeinen Familienbildung“, erläutert Regine Fezer. Sie ist Koordinatorin und Kursverantwortliche für die allgemeine Familienbildung – einem wichtigen Bereich in der Abteilung Sozialarbeit des DRK. Und sie weiß, wenn ein Baby geboren wird, „dann verändert sich die ganze Familiensituation. So ein Würmchen stellt alles auf den Kopf.“ Die Eltern haben Fragen, sind sich in manchen Situationen unsicher, was sie tun sollen, wollen wissen, wie sie Herausforderungen richtig begegnen. „Dafür bieten wir altersgerechte Kurse, wo Fragen beantwortet werden, die Beziehung zum Baby gefördert und die Kindesentwicklung von uns mitbegleitet wird“, sagt sie. Dabei werden bei höchstens acht Elternteilen pro Kurs Probleme mit Schreikindern genauso erörtert wie Fragen zum Abstillen oder zu Blähungen oder zum Zähneputzen. „Auch motorische Übungen und Unterstützungen gibt es – aber alles spielerisch. Ohne erhobenen Zeigefinger“, macht Regine Fezer klar.

Die Mitarbeiterinnen, die solche Kurse leiten, haben entweder bereits eine sozialpädagogische Bildung oder sie haben eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester absolviert. „Um sowohl in medizinischer als auch in kleinkindpädagogischer Hinsicht versiert zu handeln, durchlaufen die Kursleiterinnen beim DRK-Landesverband eine umfangreiche Schulung im jeweils anderen Bereich“, informiert die Expertin.

Mit folgenden Kursen gibt die Allgemeine Familienbildung jungen Familien Hilfestellung beim Umgang mit ihren Babys und kleinen Kindern:

  • Babymassage: Körperkontakt und Berührung sind die Grundbausteine für gesundes Aufwachsen. Babymassage stillt das Urbedürfnis eines Säuglings nach Zärtlichkeit.
  • ElBa: In der geschützten Atmosphäre der ElBa-Gruppen findet sich Zeit und Raum für Austausch, Entspannung, Spielanregungen und Unterstützung für die neue Situation in der Familie
  • Spiel- und Kontaktgruppen (SpieKo):  (Eltern mit Kindern zwischen ein bis drei Jahren): Eltern werden darin unterstützt, ihre Kinder zu fördern, Kinder erfahren in den Gruppen eine Stärkung ihres Selbstbewusstseins.
  • Ohrwürmchen: ein musikpädagogisches Konzept für Kinder von ein bis zwei Jahren. Dabei werden Sprache, Motorik, Kognition, Emotion sowie Körperwahrnehmung gezielt geschult
  • YoBEKA: eine Kombination aus Yoga, Bewegung, Entspannung, Konzentration und Achtsamkeit stärkt Kinder und auch Jugendliche für ihren Alltag. Die YoBEKA-Leiterin kommt nach Absprache auch in eine Kinder- oder Jugendeinrichtung wie etwa eine Kindertagesstätte.

Alle Kurse finden im DRK-Zentrum am Eichert in Göppingen statt.

Weitere Infos – gerne auch bei Interesse, eine Kursleiter-Stelle zu übernehmen -  unter Telefon: 07161 / 6739-53 oder E-Mail: info(at)drk-goeppingen(dot)de