· Geislinger Zeitung 2015

Notarzt schneller vor Ort

Positive Bilanz der AOK Neckar-Fils: Mit dem neuen Notarzt-Standort in Süßen habe sich die Situation für Menschen in medizinischen Notfällen verbessert. Die Retter seien schneller am Einsatzort, wurde jetzt herausgefunden.

Bilanz für den Standort Süßen fällt positiv aus – 15 Prozent mehr Einsätze. Durch den im Januar eröffneten Notarztstandort in Süßen konnten mehr Menschen medizinisch versorgt werden. Die Retter sind schneller vor Ort.

Süßen/Kreis Göppingen - „Mit dem neuen Standort für einen Notarzt in Süßen haben wir die Situation für die Menschen hier in der Region klar verbessert.“ Diese Bilanz zieht Johannes Bauernfeind, Vorsitzender des Bereichsausschusses für den Rettungsdienstbereich Göppingen und Geschäftsführer der AOK Neckar-Fils. Mit Süßen verfüge der Landkreis neben Göppingen und Geislingen seit Anfang des Jahres über insgesamt drei Notarztstandorte. Der Ausschuss bewertete bei seiner jüngsten Sitzung die Einsatzzahlen des ersten Halbjahres. „Wir sind uns einig: Standort und Konzept passen“, erklärt Bauernfeind „Das funktioniert“, betont Peter Hofelich, Präsident des DRK-Kreisverbands Göppingen.

Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, rückte der Notarzt seit Januar jeden Monat etwa 80 Mal vom Standort Süßen aus. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014 stieg die Zahl der Notarzteinsätze im Landkreis um 15 Prozent. „Wir haben nicht nur 420 Frauen, Männer und Kinder mehr versorgt als im Vorjahr“, erklärt Hofelich. „Wir haben ihnen durch den dritten Standort zudem schneller helfen können, denn mit dem dritten Standort haben sich die Einsatzzeiten verkürzt.“ Diese sehr erfreulichen Ergebnisse seien auch der hervorragenden Arbeit und dem hohen Engagement der Notärzte zu verdanken“, betont Dr. Jörg Noetzel, Medizinischer Geschäftsführer der Alb-Fils-Kliniken.

Die Einhaltung der gesetzlichen Hilfsfristen der Notarztversorgung hätten sich von 93,2 Prozent im Jahr 2014 auf nun rund 95,4 Prozent erhöht, teilt die AOK-Bezirksdirektion Neckar-Fils auf Nachfrage mit. Für die Notdienste bleibe es aber eine Herausforderung, auch Orte in Randbereichen innerhalb der Hilfsfristen zu erreichen. Im vergangenen Jahr waren in Wäschenbeuren Zweifel an der Einhaltung der Hilfsfristen für die Schurwaldgemeinde laut geworden. „Die Entfernung zur Klinik am Eichert ist nach wie vor problematisch“, meint Bürgermeister Karl Vesenmaier. Die Gemeinde dränge deshalb auf eine Verfeinerung des Alarmierungssystems, erklärt Vesenmaier, der von konstruktiven Gesprächen mit dem Bereichsausschuss berichtet.

Nach der positiven Wirkung stellt der Vorsitzende des Bereichsausschusses, Johannes Bauernfeind, in Aussicht, den Standort Süßen auch nach 2016 weiterzuführen. Der Bereichsausschuss hatte zunächst einen zwei Jahre dauernden Testbetrieb beschlossen.

Info: Der Bereichsausschuss für den Rettungsdienst ist für einen funktionierenden Rettungsdienst verantwortlich. Er ist besetzt mit Vertretern der Leistungsträger (wie DRK) und der Krankenkassen. Feuerwehr, Landkreis, Notarztvertreter haben beratende Stimmen.