· NWZ 2021

Neue Leiterin Familientreff Ebersbach

Sonia Khalfaoui-Achour (rechts) hat die langjährige Leiterin des Familientreffs in Ebersbach, Irmela Schmidt, im April abgelöst. Die neue Frau an der Spitze hat Pädagogik studiert und Erfahrung in der Begleitung von Flüchtlingen.

In der Pandemie sind Familien zunehmend auf sich allein gestellt. Sonia Khalfaoui-Achour will ihnen in Ebersbach trotzdem eine Stütze sein.

Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe“, sagt Sonia Khalfaoui-Achour. Die 35-Jährige leitet seit April den Familientreff in Ebersbach und hat die Nachfolge von Irmela Schmidt angetreten. In Nicht-Corona-Zeiten treffen sich Mütter und Väter mit ihren Kleinkindern im Krippenalter jeden Mittwochvormittag zum lockeren Austausch in den Seminarräumen der Bücherei. „Der Familientreff war sehr erfolgreich, weil ihn Irmela Schmidt so gestaltet hat, wie sie ihn gestaltet hat“, sagt Khalfaoui-Achour. Bevor sie zu dessen Leiterin wurde, war sie selbst fünf Jahre lang Besucherin mit ihren zwei Kindern, die inzwischen sechs und drei Jahre alt sind.

In all der Zeit habe man sich näher kennengelernt, und eines Tages fragte Irmela Schmidt sie, ob sie sich vorstellen könne, ihre Nachfolge anzutreten. Sonia Khalfaoui-Achour, eine Frankfurterin mit tunesischen Wurzeln, hat Pädagogik in Darmstadt studiert und sammelte erste berufliche Erfahrung in der Betreuung von unbegleiteten jungen Flüchtlingen in der Nähe von Darmstadt. Auch als sie vor zehn Jahren zusammen mit ihrem Mann zuerst nach Esslingen und dann nach Ebersbach zog und die Familie wuchs, arbeitete sie neben Familie und Haushalt im pädagogischen Bereich. Seit 2019 betreibt sie Öffentlichkeitsarbeit für das Deutsche Rote Kreuz Göppingen und spricht an Schulen über die Aufgaben von FSJlern. Schon immer sei es „ihr Ding“ gewesen, auf Menschen zuzugehen und mit ihnen zu arbeiten. Deshalb habe sie sich für die Pädagogik entschieden.

An dem bisherigen Konzept des Familientreffs möchte Khalfaoui-Achour festhalten. Neben entspannten Vormittagen bei Spiel und Spaß, gibt es ein vielfältiges Angebot mit Vorträgen rund um das Thema Familie und Kind. So erinnere sie sich an interessante Gesprächsrunden mit Hebammen, medizinischem Fachpersonal und Vertretern der psychologischen Beratungsstelle. Regelmäßige Gesundheitssprechstunden mit einer Kinderkrankenschwester oder das Frühstücksangebot gegen kleines Geld wurden gern angenommen.

„Wichtig ist, dass ich in Zeiten wie diesen den Kontakt zu den Interessenten nicht verliere.“ Sie will aktiv Eltern ansprechen und Alternativangebote entwickeln, die sich draußen abspielen. Meistens würden sich die Teilnehmer aus den Pekip-Gruppen kennen, einem frühen Eltern-Kind-Kurs, in denen die Kleinen erste Kontakte mit Gleichaltrigen im Beisein eines Erwachsenen knüpfen.

Den Familientreff versteht Khalfaoui-Achour als verbindendes Element, das nicht nur den Kindern sozialen Kontakt ermöglicht, sondern integrative Arbeit leistet und Familien aus unterschiedlichen Milieus zusammenführt. „Meine Aufgabe sehe ich darin, ganz vielen Familien behilflich zu sein“, sagt sie.