· PM 2020

Menschen in den Mittelpunkt gerückt

„150 Jahre Rotes Kreuz in Geislingen“ – die Eröffnung der aktuellen Sonderausstellung im Rotkreuz-Landesmuseum stieß auf großes Interesse.

Der Schriftzug aus Blechbuchstaben sticht als erstes ins Auge: „Sanitäts-Kolonnenhaus“ steht über die gesamte Wandlänge der neuen Sonderausstellung im Rotkreuz-Landesmuseum. „Das sind die Original-Buchstaben, die ab 1932 über 50 Jahre an der Außenwand des Kolonnenhauses in der Hohenstaufenstraße zu sehen waren“, erzählt Museumsleiter Jens Currle dazu. Die Wand im Sonderbereich des Museums haben Jens Currle und seine Mitstreiter Christian Striso und Antonino Amato für diesen Schriftzug extra erhöht und stabilisiert. So kommt er gut zur Geltung. Die Blech-Buchstaben machen aber nur einen kleinen Teil der Sonderausstellung aus, die bis November im Rotkreuz-Landesmuseum besichtigt werden kann. Zu ihrer Eröffnung am 7. März waren fast 80 Besucher eigens ins Museum gekommen.

Bevor Jens Currle die Absperrung zur Sonderausstellung offiziell entfernte, ließ es sich DRK-Kreisverbandspräsident Peter Hofelich nicht nehmen, die Gäste zu begrüßen – unter ihnen auch die Bundestagsabgeordnete Heike Baehrens und Renate Kottke, die stellvertretende Landesverbandspräsidentin sowie zwei ÖRK-Vertreter aus Oberösterreich in historischen Gewändern. Peter Hofelich bezeichnete den Ortsverein Geislingen als „eine, wenn nicht ‚die‘ starke Säule des Kreisverbands. Und das nicht nur traditionell, sondern auch aktuell“. Das gelte sowohl rettungsdienstlich als auch im sozialen Bereich. Darüber hinaus verlange auch das Museum einen hohen ehrenamtlichen Einsatz. „1870, als der heutige Ortsverein als Sanitätsverein im Umfeld des Deutsch-Französischen Krieges gegründet wurde, war Geislingen noch Teil des Königreiches Württemberg“, machte Hofelich deutlich. Es folgte die Weimarer Republik, danach die Zeit des Nationalsozialismus. „Dabei ist das DRK eine zutiefst demokratische und soziale Organisation“, betonte der Kreisverbandspräsident.

Der Geislinger Oberbürgermeister Frank Dehmer lobte in seinem Grußwort die „immer wieder tollen Themen“ der Wechselausstellungen, die Jens Currle und sein Team aufgreifen. „Es ist jedes Mal wieder besonders“, sagte er.

Renate Kottke vom DRK-Landesverband freute sich, wie lebendig und „wie außerordentlich leistungsfähig“ sich der Ortsverein in Geislingen präsentiert und nannte ihn einen „tollen Ortsverein mit tollen Menschen.“ Sie wünschte dem Verein ein „erfolgreiches Jubiläumsjahr“ mit den vielen geplanten Veranstaltungen und dankte speziell Jens Currle für seinen Einsatz. „Ich wünsche Ihnen allen weiterhin so viel Elan und Engagement“, sagte sie.

Jens Currle beendete den Rede-Reigen. Er machte darauf aufmerksam, wie schwierig es sei, die richtigen Exponate aus dem großen Fundus auszuwählen. Höhepunkte seien neben dem Schriftzug die „Geheimtür, mit der durch die Wand das Rotkreuz-Symbol repariert werden konnte“. Oder auch die Exponate in Bezug auf 30 Jahre SEG, also der Schnelleinsatz-Gruppe. „Aber vor allem haben wir mit Fotos und den Dokumenten die Menschen in den Mittelpunkt gerückt“, fasste er zusammen.

Denn das DRK sei viel mehr als Material und Ausstattung. „Es braucht Menschen mit Leidenschaft, die bereit sind, an 365 Tagen im Jahr im Einsatz zu sein.“

Nach dem Applaus waren Renate Kottke, Heike Baehrens, Frank Dehmer und Peter Hofelich die ersten, die mit Jens Currle die Sonderausstellung besuchten. Der konnte zu jedem Ausstellungsstück eine Hintergrundgeschichte oder Anekdote erzählen.