· Geislinger Zeitung 2015

Lebensretter in zwei Minuten

An einer Übungspuppe lernen die Teilnehmer die Reanimation bei Herz-Kreislauf-Stillstand.

Jugendfeuerwehr Bad Überkingen ist aktiv bei der Woche der Reanimation. Die Jugendfeuerwehr Bad Überkingen hat gemeinsam mit dem DRK-Kreisverband Göppingen einen Aktionstag zum Thema Reanimation veranstaltet. Schauplatz waren die örtlichen Bäckereien Bek und Siehler.

Bad Überkingen - Anfangs hatte die Bad Überkinger Jugendfeuerwehr Bedenken. Wie würden die Passanten eine Reanimations-Übung vor den Bäckereien Bek und Siehler aufnehmen? Doch dann war Bürgermeister Matthias Heim einer der Ersten, die das Projekt unterstützten und sich mit vollem Erfolg an der Laien-Reanimation versuchten. „Man kann nichts falsch machen“, sagte er. „Der einzige Fehler ist nichts zu tun.“

Ein Herz-Kreislauf-Stillstand trete oft im persönlichen Umfeld ein, erklärte Heim. „Das heißt zu Hause, auf der Arbeit oder beim Sport.“ Darauf müsse man vorbereitet sein. „Deshalb ist es für uns eine Ehrensache, dass wir unseren Mitmenschen die Möglichkeit geben, Leben zu retten“, setzte Bad Überkingens Feuerwehrkommandant Michael Baumeister hinzu.

„Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“ war das zündende Motto des Aktionstages, den die Jugendfeuerwehr dann zusammen mit dem Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes im Rahmen der Woche der Wiederbelebung veranstaltete.

Die Jugendfeuerwehr ging zielstrebig auf jede einzelne Person zu und überzeugte diese mit dem Versprechen, in „nur zwei Minuten“ zum Lebensretter zu werden. „Prüfen. Rufen. Drücken!“ Die Jugendlichen waren mit Herzblut bei der Sache, als sie den Teilnehmern zeigten, wie einfach die Herzdruckmassage ist. Von weit über 100 angesprochenen Passanten nutzten mehr als 80 die Chance, es an einer Übungspuppe auszuprobieren.

Überrascht stellten viele fest, dass Grundkenntnisse einer Herzdruckmassage noch in ihrem Unterbewusstsein vorhanden waren, obwohl der letzte Erste Hilfe-Kurs Jahre zurück lag. Umso leichter fiel ihnen der Beschluss, diese Kenntnisse vielleicht einmal aufzufrischen. Mit Erleichterung nahm so mancher zur Kenntnis, dass die Mund-zu-Mund-Beatmung aus der Laien-Reanimation herausgenommen worden ist. Vielen wurde dadurch die Scheu und Berührungsangst genommen, im Notfall Erste Hilfe zu leisten. Das Wissen, dass eine Herzdruckmassage bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes die Überlebenschance des Betroffenen um über 20 Prozent erhöht, hinterließ bei allen ein gutes Gefühl.