· PM 2018

Kunterbunt für ein lebendiges Miteinander

Mit fast 150 geladenen Gästen feierte der Kreisverband Göppingen sein zweites DRK-Seniorenzentrum. Nachdem das Haus in Hattenhofen seit genau zehn Jahren einen sehr guten Ruf genießt, wurde jetzt in Geislingen ein weiteres fertig gestellt.

Fast 150 Gäste feierten am 14. September in der Aula des Geislinger Michelberg-Gymnasiums die offizielle Eröffnung des DRK-Seniorenzentrums in der Geislinger Liebknechtstraße. Die hohe Zahl an geladenen Gästen zeigt, wie viele Menschen und Institutionen in den Bau einer solchen Einrichtung involviert sind und die Zahl der tatsächlich Anwesenden zeigt darüber hinaus, wie sehr ein solch engagierter und finanzieller Einsatz in der Gesellschaft wertgeschätzt wird.

Genau fünf Jahre habe es gedauert, von den ersten Überlegungen, in Geislingen ein Seniorenzentrum zu bauen, bis hin zu dessen Fertigstellung, sagte Peter Hofelich, der Präsident des DRK-Kreisverbandes Göppingen, bei seiner Begrüßung. Am 1. August sei das Haus in Betrieb genommen worden, aktuell lebten bereits 15 Menschen dort, bei Vollbelegung seien es dann 64 pflegebedürftige Menschen, die hier eine neue Heimat fänden. „Die Gewinnung neuer Mitarbeitender funktioniert bislang überraschend gut“, informierte Hofelich, schränkte aber ein, dass noch weitere zehn examinierte Fachkräfte gesucht würden, um das Seniorenzentrum voll belegen zu können.
Außerdem betonte der Präsident die Wichtigkeit der Quartiersarbeit für das Zentrum. Er stellte diverse Veranstaltungen in Aussicht, um mit den Nachbarn und Institutionen im Umfeld in Kontakt zu kommen.

Als Pflegebeauftragte der SPD war es Bundestagsmitglied Heike Baehrens, die das erste Grußwort sprach. Sie begrüßte Nicole Razavi und Sascha Binder sowie Peter Hofelich als Politik-Kollegen aus dem Landtag. Die Politikerin berichtete von aktuellen Diskussionen auf Bundesebene, bei denen es um bessere Arbeitsbedingungen für Pflegende gehe. „Besonders schön finde ich, dass mit dem Roten Kreuz ein gemeinnütziger Anbieter Träger dieses Hauses ist. Das ist nicht selbstverständlich“, betonte sie.

Dass der neue Bau gut in die Hintere Siedlung passt, findet Oberbürgermeister Frank Dehmer. Und das nicht nur, weil der Bau mit seinen Farb-Elementen im Außenbereich die Farbigkeit des benachbarten Kinderhauses aufgenommen hat. „Dort können die Menschen das ganze Leben verbringen: Kindergarten, Schule, Sport in der Freizeit, ein enormes Wohnangebot in der Umgebung – und ab sofort müssen sie selbst im Alter ihre gewohnte Umgebung nicht mehr verlassen“, sagte er. Besonders freute er sich über das Versprechen, dass das Seniorenzentrum ein aktiver Teil der der Nachbarschaft werde.

Als Vertreter von Landrat Edgar Wolff war Rudolf Dangelmayr, der Dezernent für Jugend und Soziales gekommen. „Im Landkreis werden bis zum Jahr 2030 zusätzliche 578 Pflegeplätze benötigt – dazu leistet das DRK einen wichtigen Beitrag“, betonte er.

Markus Kaufmann vom DRK-Landesverband sprang als Redner für Susanne Scheck ein. Die Oberin der Württembergischen Schwesternschaft vom Roten Kreuz, die außerdem Präsidiumsmitglied des Landesverbandes ist, war im Stau stecken geblieben. Kaufmann gratulierte zum neuen Projekt im Kreisverband Göppingen: „Das Pflegezentrum ist toll geworden.“ Er betonte, dass solche Seniorenzentren aufgrund des demografischen Wandels nach wie vor wichtig seien und – in Anspielung auf aktuelle Diskussionen – sie schlössen alternative Wohnformen nicht aus. Mit Blick auf die anwesenden Mandatsträger kritisierte er die ausufernde Bürokratie, mit der die Fachkräfte zu kämpfen hätten.

Das Geislinger Seniorenzentrum ist das zweite im Landkreis (nach Hattenhofen), das der Kreisverband Göppingen gemeinsam mit dem DRK-Kreisverband Nürtingen-Kirchheim erstellt hat. Deshalb gehörte auch Rolf Siebert, der dortige Kreisverbandspräsident, zu den Grußrednern. „Wir haben das strenge Territorialprinzip der Kreisverbände über den Haufen geworfen – und das lohnt sich“, sagte er mit einem Augenzwinkern.

Nach einem flotten Musikstück des Musikschul-Ensembles „Salonika“, das bereits zur Einführung und auch am Ende des Abends spielte, war es soweit: die verantwortlichen Architekten Renate Liebrich und Andreas Schober übergaben den symbolischen Schlüssel an die Einrichtungsleiterin Stephanie Unger und deren Pflegedienstleiterin Yurdanur Sahin. Deren Freude war erkennbar. Stephanie Unger betonte vor allem das Motto des Seniorenzentrums:  Kunterbunt für ein lebendiges Miteinander.

Am Ende der zweistündigen Veranstaltung wechselten die Gäste den Veranstaltungsort, besichtigten das neue Seniorenzentrum und feierten dort mit großem Büffet die feierliche Eröffnung weiter.