· PM 2017

Kreisversammlung

Lob und Anerkennung in Fülle gab es bei der Kreisversammlung des DRK-Kreisverbands Göppingen am Freitagabend sowohl für dessen haupt- als auch ehrenamtlichen Mitarbeiter. Im Lauf des Abends wurde deutlich, wie breit aufgestellt der Kreisverband ist – und, dass ihn das gegenüber zahlreichen anderen Kreisverbänden auszeichnet. Ein Problem ist der Fachkräftemangel bei Notfallsanitätern und Altenpflegern.

Gut besucht war die Kreisversammlung des DRK-Kreisverbands in der Volksbank Göppingen am Freitagabend. Neben 64 stimmberechtigten Mitgliedern aus allen Sparten waren noch zahlreiche weitere interessierte Besucher gekommen. Darunter die politischen Vertreter des Landkreises Heike Baehrens (MdB), Nicole Razavi (MdL) und Alexander Maier (MdL), der Erste Landesbeamte des Landkreises Jochen Heinz, Oberbürgermeister Guido Till, der stellvertretende DRK-Landesvorsitzende Dr. Eberhardt Schwerdtner und Inka Buckmiller, die Revierleiterin des Polizeireviers Göppingen.

Im Mittelpunkt des Abends standen neben den „Finanzen“ vor allem die Geschäftsberichte von Kreisverbandspräsident Peter Hofelich und Alexander Sparhuber, dem Kreisgeschäftsführer.

Während sich ersterer auf das Engagement und die Vielfalt der Einsätze der rund 940 ehrenamtlich Aktiven sowie der 380 Jugendrotkreuzler konzentrierte, nahm Sparhuber die Aufgaben der knapp 300 Hauptamtlichen in den Fokus seines Berichts. Dabei wurde eins deutlich: der Erfolg des Kreisverbands Göppingen stützt sich auf viele Säulen.

„Nicht alle Kreisverbände sind so gut aufgestellt“, betonte denn auch Eberhardt Schwerdtner in seinem Grußwort. Der Kreisverband in Göppingen habe schon frühzeitig den Weg beschritten, sich „breit aufzustellen“, das zahle sich jetzt aus. Dazu komme sowohl die interne gute Zusammenarbeit innerhalb des Präsidiums, als auch die zwischen den Haupt- und den Ehrenamtlichen, betonte Schwerdtner. „Das Ehrenamt ist die Marke des Roten Kreuzes“, hob er hervor und bedankte sich dafür „sehr herzlich“ bei den entsprechenden Aktiven.

Um deutlich zu machen, was „breit aufgestellt“ konkret bedeutet, hatte Peter Hofelich zehn ehrenamtliche Aktionen im letzten Jahr ausgesucht, um sie bei der Kreisversammlung vorzustellen, Sparhuber präsentierte zehn Aktionen aus dem hauptamtlichen Spektrum (siehe Extrakasten). Beide zeigten sich zufrieden mit den Aktivitäten im vergangenen Jahr. Beide machten aber auch -  wie vorher schon Dr. Eberhardt Schwerdtner -  auf ein großes Problem aufmerksam, das nicht nur das Göppinger Rote Kreuz betrifft: den Fachkräftemangel. Sowohl im Bereich der Altenpflege als auch bei Notfallsanitätern sei es enorm schwierig, genügend zuverlässiges Personal zu finden. „Wir haben schon gute Schritte gemacht, in Bezug auf Strategien, die wir angehen, um hier Abhilfe zu schaffen“, sagte Hofelich und Sparhuber konkretisierte das mit: „Wir sorgen für attraktive Arbeitsplätze und verstärken unseren Einsatz in der Ausbildung eigener Azubi.“

Schatzmeister Peter-Jürgen Kummer präsentierte den Kassenbericht und konnte stabile Zahlen vorweisen. Die Bilanzsumme 2016 stieg im Vergleich zu 2015 um 722.000 EUR auf 15,8 Millionen Euro, das Eigenkapital stieg um 419.000 EUR auf 10,1 Millionen, was einer Eigenkapitalquote von 63,9 Prozent entspricht.

Kummer informierte auch darüber, dass sich die Anzahl der Mitglieder um zehn auf 14.744 verringert hat und appellierte an alle Anwesenden, im eigenen Umfeld für neue Mitglieder zu werben.

Die beiden Kassenprüfer Professor Dr. Oliver Dürr und Emil Zink bestätigten die ordnungsgemäße Buch- und Kassenführung, sodass im Anschluss der Jahresabschluss 2016 einstimmig festgestellt werden konnte. Auch das Kreisverbandspräsidium sowie Alexander Sparhuber als Geschäftsführer erhielten von den Mitgliedern die einstimmige Entlastung. Am Ende des Abends wurde – ebenfalls einstimmig – der neue Kreisjugendleiter Stefan Witzani als Mitglied in das Präsidium gewählt.

Vor den offiziellen Tagesordnungspunkten hatte es noch einige Grußworte gegeben. Nicole Razavi als Vertreterin der anwesenden Politiker bezeichnete das DRK als „tragende Säule es Bürgerschutzes.“ „Sie sind immer da, wenn Bürger in Not geraten“, betonte sie und lobte vor allem den Einsatz der Ehrenamtlichen bei über 700 Einsätzen im vergangenen Jahr. Solche Hingabe sei nicht selbstverständlich, sagte sie und machte klar: „Engagement hat viele Gesichter – und darauf können wir in Baden-Württemberg stolz sein.“

Jochen Heinz legte als Vertreter des Landkreises Wert auf die „70 Jahre guter Zusammenarbeit“. Diese zeige sich momentan wieder bei der gemeinsamen Suche nach der optimalen Lösung für die neue Integrierte Leitstelle.

Auch Oberbürgermeister Guido Till betonte die vertrauensvolle Zusammenarbeit auf vielen Ebenen, sei es zwischen Feuerwehr und dem DRK, in Bezug auf das Familienzentrum oder eben auf die Integrierte Leitstelle. Wie die anderen Redner bedankte auch er sich für das ehrenamtliche und hauptamtliche Engagement der DRKler.

Für Inka Buckmiller, die für alle befreundeten Rettungsorganisationen sprach, war es, wie sie sagte, „eine Herzensangelegenheit, für die täglich gemeinsam bewältigten Einsätze zum Wohle der Bevölkerung zu danken“. Sie wünschte sich ein solches konstruktives Miteinander auch für die Zukunft.

Themen:
Kreisverbandspräsident Peter Hofelich konkretisierte die „breite Aufstellung“ des Kreisverbands Göppingen mit zehn Beispielen:

  • Aktion „100 pro Reanimation“ mitten in der Stadt und an Schulen im Landkreis
  • Fortbildungstag für Haupt- und Ehrenamtliche, um qualifizierte Arbeit sicherzustellen
  • Kooperationsvereinbarung zwischen zwei Kreisverbänden bei den „Helfern vor Ort“ in Amstetten
  • 24-Stunden-Übung des Jugendrotkreuzes in Böhmenkirch
  • Schulsanitätstag in Süßen
  • Vortragsveranstaltung im Rotkreuz-Landesmuseum in Geislingen
  • Neuausrichtung der DRK-Senioren
  • Gremienarbeit
  • Strategie: Organisationsentwicklung und Organisationsstruktur
  • Strategie: Fachkräfte, Standort und Finanzierung

Kreisgeschäftsführer Alexander Sparhuber mit zehn Beispielen aus der hauptamtlichen Arbeit:

  • Hilfsfristen 2016 – der KV Göppingen konnte die gesetzlich vorgeschriebenen Hilfsfristen sowohl rettungsdienstlich als auch notärztlich einhalten
  • Umsetzung Gutachten Rettungsdienst
  • Fünftes Fastenbrechen im Rahmen der Interkulturellen Sozialarbeit
  • Hausnotruf-Dienst
  • Seniorennachmittag
  • Integrationsfachdienst
  • DRK-Familienzentrum