· NWZ 2016

"Jeder kann Leben retten"

„Jeder kann Leben retten“ – Schüler der Faurndauer Haierschule üben Reanimation

Schüler bei der Woche der Reanimation mit dem DRK-Kreisverband

Bei der „Woche der Reanimation“ wurde deutlich: Auch Schüler können Leben retten. Ärzte und DRK-Mitarbeiter zeigten ihnen die lebensrettenden Kniffe.

Kreis Göppingen - Lea hat das Leben ihrer Großmutter gerettet. Sie hatte beobachtet, wie diese sich bei einem Herzstillstand einer Verwandten verhalten hat. Als bei der Oma selbst dann das Herz aussetzte, wusste sie genau, was sie zu tun hatte. Die Sechstklässlerin der Faurndauer Haierschule hatte dieses Wissen ihren Klassenkameraden voraus. Doch auch sie wissen jetzt, worauf es ankommt. Anlässlich der „Woche der Reanimation“, die auf eine Initiative des „Bund deutscher Anästhesisten“ zurück geht, waren Ärzte und Mitarbeiter des Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuzes jetzt in verschiedenen Schulen zu Besuch und demonstrierten, wie einfach es ist, ein Menschenleben zu retten.

Vor drei Jahren war „diese Aktion gegen den plötzlichen Herztod, “, so Professor Dr. Matthias Fischer, Chefanästhesist an der Klinik am Eichert, ins Leben gerufen worden war. „Wir haben beobachtet, dass in Deutschland deutlich mehr Menschen einen plötzlichen Herztod sterben als in anderen europäischen Ländern“, erklärt sein Kollege Dr. Walter Schlittenhardt von der Geislinger Helfensteinklinik.

„Die Menschen haben Angst, etwas falsch zu machen“, weiß Dr. Christian Wagenfeld. Diese Angst sei völlig unbegründet. „Leben retten kann jeder“, so der Mediziner. „Das schlechteste ist, wenn Ihr nichts macht“. Denn schon nach drei Minuten ohne ausreichende Sauerstoffversorgung werde das Gehirn geschädigt. „Ihr müsst deshalb die Pumparbeit des Herzen übernehmen und den Kreislauf des Blutes aufrechterhalten und zwar so lange, bis der Rettungswagen kommt.“

Ein kurzes Video mit dem Comedian Kaya Yanar zeigte den Schülern die wenigen, aber wichtigen Schritte. „Ist der Betroffene ansprechbar? Wenn nicht, überstreckt seinen Kopf, damit er nicht an seiner Zunge erstickt. Dann ruft nach Hilfe und ruft den Notruf 112. Der funktioniert auch, wenn Ihr kein Geld mehr auf dem Handy habt“, so Wagenfeld. „Dann müsst Ihr drücken und zwar 100 Mal in der Minute“. Knackende Rippen sind dabei bei weitem nicht so schlimm. Den Takt geben Songs von Lady Gaga und Queenvor.

Die Sechstklässler der Haierschule jedenfalls waren beeindruckt, wie einfach es sein kann, ein Menschenleben zu retten.