· PM 2024

„Immer auf der Höhe der Zeit bleiben“

Wie müssen Strukturen gestaltet sein, dass die haupt- und ehrenamtlichen Rotkreuzler*innen auch in Zukunft immer dann Hilfe leisten können, wenn sie benötigt wird. In der ersten Auftaktveranstaltung des Strategieprozesses bringen zahlreiche Mitarbeitenden ihre Vorstellungen dazu ein.

Sie übernehmen als Ehrenamtliche Verantwortung im Präsidium des Kreisverbandes, in einem der Ortsvereine, einer der Bereitschaften oder im Tafelladen, arbeiten hauptamtlich in der Kreisgeschäftsstelle, beim Rettungsdienst, in einer Kita oder der Pflege – und sie alle eint: Gemeinsam wollen sie das Deutsche Rote Kreuz insgesamt, aber vor allem im Landkreis voranbringen, nachhaltig entwickeln und so zukunftsfähig gestalten. Haupt- und Ehrenamtliche waren Ende September zu einem Strategie-Meeting in die Süßener Kulturhalle eingeladen. Im Frühjahr hatte das DRK-Kreisverbandspräsidium beschlossen, dieses Beteiligungsverfahren auf den Weg zu bringen, in dem allen Mitarbeitenden des DRK-Kreisverbandes zu zwei Handlungsfeldern ihre Vorstellungen einbringen konnten. Beim ersten Strategie-Meeting eingeladen stellten sich die Teilnehmenden in vier Arbeitsgruppen der Frage: Wie richten wir unsere DRK-Strukturen darauf aus, auch in Zukunft immer Hilfe leisten zu können, wenn sie benötigt wird. 

Nach der Begrüßung durch Kreisverbandspräsident Peter Hofelich gab Katja Lass-Lennecke zunächst Impulse aus ihrem Buch „Herausgeforderte Organisationen: Wandel durch organisationales Lernen“ und fasste zehn konkrete Handlungsempfehlungen zusammen, die dazu beitragen können, das Rote Kreuz als lernfähige Organisation auch in Zukunft resilient und erfolgreich zu erhalten. Anschließend referierte Jana Bielick, Referentin für Digitalisierung und Soziale Innovation vom Generalsekretariat, über die besondere Rolle von Innovationen als Antwort auf neue Herausforderungen, ging der Frage nach, wie die Innovationsfähigkeit gestärkt und die anstehenden Herausforderungen der Zukunft erfolgreich gemeistert werden können.

Karin Herrlinger, die den Strategieprozess im DRK-Kreisverband Göppingen koordiniert, bedankte sich bei allen Teilnehmenden für ihr Engagement, hätte sich indes für die erste von zwei Auftaktveranstaltungen noch mehr Resonanz aus dem Kreisverband heraus gewünscht. Mit den teilweise schon sehr konkreten Ergebnissen war sie am Ende eines intensiven und arbeitsreichen Tages aber ebenso zufrieden wie DRK-Kreisverbandspräsident Peter Hofelich. Ziel des Strategieprozesses sei es, „als Verband immer auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Denn wir stehen in Konkurrenz mit anderen Organisationen.“ 

Vier Arbeitskreise hatten sich am Nachmittag mit unterschiedlichen Fragestellungen beschäftigt und unter anderem folgende Projektideen erzielt:

Wie können wir die Vernetzung zwischen Ehren- und Hauptamt aktiver fördern? (Moderator: Raimund Matosic)

Projektideen: 

  1. Gelegenheit für „gemeinsame Zeit“ schaffen

  2. Angebot der Psychosozialen Notfallversorgung mit Zugang für weitere Mitarbeitende aus Ehren- und Hauptamt ausbauen bzw. stärken

  3. Austausch/Kennenlernen/gemeinsame Fortbildungen ermöglichen

Welche sind erforderliche und geeignete Qualifizierungsmaßnahmen für unsere Mitarbeitenden im Ehren- und Hauptamt? (Moderator: Jens Currle)

Projektideen: 

  1. „Unser Verein, unser Arbeitgeber“: Bestehendes Einführungsseminar überarbeiten. Es soll sich an Ehren- und Hauptamtliche richten

  2. Fortbildungsangebot zum Konfliktmanagement soll auf weitere Mitarbeitende außerhalb der Führungsebene erweitert werden

  3. Online-Qualifizierung für neue Mitarbeitende als „barrierefreier Zugang“ konzipieren

Wie können wir die Wissensteilung innerhalb des Kreisverbandes stärker unterstützen? (Moderatorin: Katja Lass-Lennecke)

Projektideen: 

  1. Forum für Erfahrungsaustausch zwischen Ehren- und Hauptamt mit u.a. Reflexion über Erfolge und Fehler

  2. Mentoren für neue Mitarbeitende: Wissensaustausch durch authentisches Vorleben

  3. „Virtuelle Kaffeeküche“ für den informellen Austausch

Wie stellen wir sicher, dass das DRK künftig Bedarfe frühzeitig identifiziert, Innovationen entwickelt und nachhaltig in der Organisation verankert? 

(Moderatorin: Isabell Weisenburger)

Projektideen: 

  1. Mentorenprojekt „Übergang JRK in die Bereitschaft“ und „Übergang vom Kindergarten zum JRK“

  2. Professionalisierung der sozialen Medien

  3. Arbeitsgruppe „Prüfung der finanziellen Ressourcen“

Am Ende des intensiven Austauschs erhielten alle Teilnehmenden Kinogutscheine und Raimund Matosic, den der frühere Schatzmeister Peter Kummer im Rahmen einer Tombola als Hauptgewinner ermittelt hatte, freute sich über das Buch „Herausgeforderte Organisationen – Wandel durch organisationales Lernen“ von Katja Lass-Lennecke.