· PM 2022

Gleichwertige Partner*innen

Im Rettungsdienst des DRK-Kreisverbandes sind die ehrenamtlichen Mitarbeitenden unverzichtbare Partner für das Hauptamt. Im vergangenen Jahr wurden wieder mehr Zusatzschichten als im Vorjahr übernommen.

Anika Fink übernimmt in vielfältigen Positionen Verantwortung innerhalb der Rotkreuzfamilie im Landkreis. Jetzt verstärkt sie das Team des ehrenamtlichen Rettungsdienstpooles. Im vergangenen Jahr hat sie die Qualifizierung zur Rettungssanitäterin abgeschlossen, hat „alle Praktika“ absolviert und wurde von Ulrich Kienzle bei einer Einweisungsfahrt in Besonderheiten eingewiesen. „Es ist wichtig zu wissen, wo in den Kliniken die Aufnahmestationen sind und wer Ansprechpartner*in ist“, erläutert der Manager des ehrenamtlichen Dienstes. Zuvor hatte die Geislingerin den Helferführerschein gemacht. „Er berechtigt zum Fahren von Fahrzeugen über 3,5 Tonnen, allerdings nur zu dienstlichen Zwecken“, weiß Kienzle, der auch als Fahrlehrer für Dienstfahrzeuge Verantwortung im Kreisverband übernimmt.

Ulrich Kienzle ist Pool-Manager seit sieben Jahren. Er hat den Dienst neu aufgestellt. Bereits 2016 hatte es große Veränderungen gegeben. Damals hatte sich das Rettungsdienstgesetz geändert und fünf Ehrenamtliche waren nicht mehr ausreichend qualifiziert. Die Fortbildungen wurden mit der Unterstützung des DRK-Kreisverbandes nachgeholt und gleichzeitig die beiden ehrenamtlichen Rettungsdienst-Pools Göppingen und Geislingen zusammengelegt und so eine Struktur geschaffen worden, die es ermöglichte die notwendigen Dienste zu übernehmen. Ulrich Kienzle und seine beiden Stellvertreter Christian Epping und Rainer Kienzle, die sich die organisatorischen Arbeiten teilen, freuen sich, dass die Nachfrage nach einer Mitarbeit im Pool groß ist – insbesondere im vergangenen Jahr wurde die Warteliste immer länger. „Anika Fink ist vorläufig die letzte ehrenamtliche Rettungssanitäterin, die wir in unseren Kreis aufnehmen.“ In den kommenden Jahren werde die Zahl konstant bei 25 Ehrenamtlichen festgeschrieben. „Nur, wenn jemand ausscheidet, werden wir weitere Rettungssanitäter*innen qualifizieren“, bekräftigt er.

Ulrich Kienzle hat die Schichten für das erste Quartal eingeteilt. „Wir konnten alle belegen.“ Jeder Ehrenamtliche wird zwei bis drei Zwölf-Stunden-Schichten übernehmen. „Ich berücksichtige so weit als möglich Wünsche. Es gibt Kolleg*innen, die lieber nachts als Tags fahren.“

In den ersten Monaten wird Anika Fink zunächst als Springerin arbeiten, dabei häufiger eingesetzt werden. „Nur so bekomme ich die entsprechende Routine.“ Und die erwarten die Hauptamtlichen des DRK-Rettungsdienstes. Denn: „Wir ersetzen in unseren Schichten einen hauptamtlichen Mitarbeitenden. Sie verlassen sich zu einhundert Prozent auf uns und können dies auch mit gutem Gewissen.“ Denn alle Mitarbeitenden des Pools „sind gut qualifiziert und hoch motiviert“. Ganz selbstverständlich nehmen sie an den Fortbildungen ihrer hauptamtlichen Kolleg*innen teil, müssen wie diese mindestens 30 Fortbildungsstunden pro Jahr nachweisen. „So bleiben wir auf Augenhöhe.“

Aktuell etwa werden sie für die neue Software der EKG-Geräte in den Rettungsfahrzeugen geschult. Auch haben die Ehrenamtlichen Zugang zum Lerncampus, können sich dort eigenverantwortlich weiterbilden und sind selbstverständlich an „Orgavision“ angeschlossen. Sie erhalten also wie die Hauptamtlichen Dienstanweisungen und alle wichtigen Informationen.

Das außerordentliche Engagement freut auch DRK-Kreisgeschäftsführer Alexander Sparhuber. Der hatte bei einer Besprechung der Kommunikationsgruppe Haupt-/Ehrenamt im Januar die herausragenden Leistungen der Ehrenamtlichen, ohne die es schwierig wäre, den Rettungsdienst rund um die Uhr am Laufen zu halten, herausgehoben.

Info:
Im vergangenen Jahr leisteten die 24 aktiven Poolmitglieder 202 reguläre und 59 Sonderschichten. „Wir haben wieder einmal gezeigt, dass wir wie in den vergangenen Jahren eine verlässliche Größe darstellen und ein zuverlässiger Partner im und für den Rettungsdienst des KV DRK Göppingen sind“, bekräftigt Ulrich Kienzle angesichts dieser „bemerkenswerten Leistung“.