Die Mitarbeiter des DRK-Rettungsdienstes im Göppinger Kreisverband sind rund um die Uhr im Einsatz, um verletzten und kranken Menschen zu helfen. 2015 mussten sie mehr als 30.000 Mal ausrücken.
Kreis Göppingen - Die Bilanz, die der Göppinger DRK-Rettungsdienstleiter Jochen Haible für 2015 zieht, fällt positiv aus. Obwohl die Zahl der Einsätze insgesamt – also Notfalleinsätze, Krankentransporte und die Alarmierungen der Notärzte – deutlich gestiegen ist, habe man die gesetzlich vorgeschriebenen Hilfsfristen im Rettungsdienst-bereich einhalten können. Das Rettungsdienstgesetz sieht vor, dass die Hilfsfrist möglichst nicht mehr als zehn, höchstens jedoch 15 Minuten beträgt und innerhalb eines Jahres im Durchschnitt zu 95 Prozent für den gesamten Rettungsdienstbereich eingehalten wird.
Anders sieht es allerdings bei den notärztlichen Hilfsfristen aus. Die DRK-Rettungskräfte verbesserten zwar diese im Vergleich zum Vorjahr, jedoch fehlen immer noch 0,12 Prozent bis zur Erfüllung der gesetzlichen Vorgabe. Haible erklärt dazu: „Wir werden weiterhin nach Möglichkeiten suchen, diese Hilfsfrist zu verbessern.“
Der Leiter des Rettungsdienstes verweist zugleich auf die „Helfer vor Ort“, die im Notfall von der Leitstelle gleichzeitig mit dem Rettungsdienst alarmiert werden. Zwischenzeitlich gibt es im Landkreis Göppingen 60 von ihnen, die im Notfall innerhalb weniger Minuten vor Ort sind – 2015 in mehr als einem Viertel aller Alarmierungen.
Fast 90 Einsätze waren es durchschnittlich am Tag, zu denen die Rettungskräfte gerufen wurden. Dabei legten sie fast 700.000 Kilometer zurück. Um den stetig wachsenden Anforderungen gerecht zu werden, bilden sich die DRK-Rettungsdienstmitarbeiter regelmäßig fort. Die eigenen Ansprüche sind hoch: So führte der Göppinger Rettungsdienst bereits vor über zehn Jahren als erster DRK-Rettungsdienst in Baden-Württemberg ein Qualitätsmanagementsystem nach international anerkannten Normen ein.
Jochen Haible hat die Einsatzzahlen analysiert: Über die Hälfte aller Einsätze waren internistische Notfälle wie Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Lungenembolien. Aufgrund des demografischen Wandels erwartet er eine weitere Zunahme dieser Einsätze. Die Disponenten der gemeinsam von DRK und Göppinger Feuerwehr betriebenen Integrierten Leitstelle schickten die DRK-Rettungskräfte über 11.000 Mal zu akuten Notfällen los. Zugenommen hat übrigens auch die Zahl der Notarzteinsätze.
Die Zahlen zum Einsatzjahr 2015
Hilfsfrist: Die Notärzte im Landkreis Göppingen hielten im vergangenen Jahr 2015 in 94,9 Prozent aller ihrer Einsätze die gesetzlich vorgeschriebene Hilfsfrist ein (2014: 93,2 Prozent). Der Rettungsdienst erfüllte im vergangenen Jahr das Soll in 95,9 Prozent aller Einsatzfälle (2014: 96,1 Prozent).
Einsätze: Exakt 32 328 Mal mussten die DRK-Rettungskräfte im vergangenen Jahr zu Einsätzen ausrücken – im Jahr zuvor waren es noch 29.559 Einsätze gewesen. Davon entfielen 2015 insgesamt 14.731 Einsätze auf Krankentransporte (2014: 14.259). Die Rettungsdienstmitarbeiter legten rund 700.000 Kilometer zurück (639.000).
Notruf: Die Notrufnummer 112 kann in allen EU-Staaten kostenlos angerufen werden – vom Festnetz ebenso wie vom Mobiltelefon aus. Die Rettungskräfte bitten darum, sich von den Anweisungen am Telefon leiten zu lassen. So kann Patienten und Anrufern in jeder Situation am besten und schnellsten geholfen werden.