· Geislinger Zeitung 2016

Frau aus der Tiefenhöhle gerettet

Nachdem Feuerwehr und Bergwacht die verletzte Frau aus der Tiefenhöhle getragen hatten, wurde sie in eine Klinik geflogen.

Ohnmacht und Sturz 55 Meter unter der Erde – Helfer stark gefordert. Aus einer Tiefe von 55 Metern haben Einsatzkräfte von Feuerwehr und Bergwacht gestern eine verletzte Frau aus der Laichinger Tiefenhöhle gerettet.

Laichingen - An der tiefsten Stelle der ausgebauten Schauhöhle, der sogenannten Kleinen Halle, hat eine Besuchergruppe am Freitag gegen 10.15 Uhr in der Laichinger Tiefenhöhle eine ohnmächtig am Boden liegende Frau entdeckt. Die Gruppe schlug beim Höhlenbetreiber oben im Rasthaus Alarm. Der örtliche Notarzt, Mitarbeiter des Rettungsdienstes sowie die Feuerwehr Laichingen sowie die Bergwacht-Bereitschaften Blautal und Geislingen-Wiesensteig und Göppingen rückten an. Wie der stellvertretende Kreisbrandmeister Oliver Burget und der Laichinger Einsatzleiter Heinrich Huober später berichteten, kam die Frau nach der Behandlung durch den Notarzt wieder zu sich und wurde in eine Schleifkorbtrage geschnallt. In dieser Rettungswanne, die in den engen Schächten teilweise senkrecht gestellt werden musste, wurde die junge Frau Stück für Stück nach oben getragen. Zwischendurch habe der Notarzt die Rettung unterbrechen und die Frau nochmals mit Medikamenten behandeln müssen.

Die Einsatzkräfte vermuten, dass die Frau, die ohne Begleitung in die ausgebaute und gut beleuchtete Schauhöhle aufgebrochen war, aufgrund ihrer Ohnmacht die untersten Stufen einer steilen Treppe hinabgestürzt war und sich dadurch Verletzungen zuzog. Die Schwerverletzte wurde mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen.

Für die Einsatzkräfte – von der Feuerwehr waren 20, von der Bergwacht 13 dabei – war die etwa 45 Minuten dauernde Rettung in der Höhle äußerst anstrengend. „Die waren völlig nassgeschwitzt“, berichtete Feuerwehr-Einsatzleiter Huober. Oliver Burget lobte die tadellose Zusammenarbeit aller Organisationen. Bergwacht und Feuerwehr hätten eine solche Höhlenrettung noch nie gemeinsam geübt.

Auch Spezialisten der Höhlenrettung waren alarmiert worden, mussten aber nicht mehr eingreifen. Dies wäre laut Burget und Huober dann nötig geworden, wenn die Wege noch enger gewesen wären und sich der Unfallort in einem unausgebauten Teil ereignet hätte.