· PM 2019

Ehrenamtlicher Besuchsdienst

Im vergangenen Sommer hat der DRK-Kreisverband einen ehrenamtlichen Besuchsdienst ins Leben gerufen. Besuchende und Besucher waren jetzt zu einem ersten Erfahrungsaustausch eingeladen.

„Es hätte nicht besser laufen können“, sagt Anneliese Kern und Irmela Herold nickt zustimmend, zudem wohnen sie gar nicht weit voneinander entfernt. Bis dahin hatten sie sich nicht gekannt. Der ehrenamtliche Besuchsdienst des DRK-Kreisverbands Göppingen hat die Pensionärin und die rüstige Rentnerin zueinander gebracht. Sie sind eines von vier „Tandems“, die sich regelmäßig treffen, mit einander spazieren gehen, spielen oder einfach nur ein Schwätzchen bei einer Tasse Kaffee halten. „Wir haben sehr schöne Rückmeldungen“, freut sich Kathrin Dürr, die Ansprechpartnerin des Ehrenamtlichen Besuchsdienstes ist. Das neue Angebot des DRK war im vergangenen Frühjahr auf Initiative von Heike Till, der stellvertretenden Kreisverbandspräsidentin ins Leben gerufen worden. „Wir wollen Zeit schenken, den Menschen zuhören und in einer immer hektischer werdenden Zeit ihre Bedürfnisse ernst nehmen“, betonte sie damals. In Ergänzung zur Arbeit unseren hauptamtlichen Mitarbeitern wollen wir mit dem ehrenamtlichen Besuchsdienst einen Baustein schaffen, der eine Lücke schließt“, hatte Birgit Dibowski, die Leiterin der Sozialen Dienst beim DRK-Kreisverband Göppingen, ergänzt.

Jetzt waren die „Tandems“ zu einem Kaffeenachmittag ins Göppinger DRK-Zentrum eingeladen worden. „Wir wollen Ihnen Dankeschön sagen und von Ihren Erfahrungen hören“, sagte Heike Till. Denn „im Frühjahr wollen wir mit einer zweiten Runde starten und den ehrenamtlichen Besuchsdienst weiter ausbauen. Ihre Erfahrungen sollen hier einfließen“, bekräftigte sie. Wie bei der pensionierten Lehrerin Anneliese Kern und Irmela Herold, die sie regelmäßig besucht, sind die Erfahrungen ohne Einschränkung positiv. Anni Lingstein engagiert sich schon immer ehrenamtlich und besucht regelmäßig Amalie Geißinger in Sparwiesen. Einmal pro Woche treffen sie sich und dann muss unbedingt Halma gespielt werden. Auch nach der ersten Tasse Kaffee kommt das Spielbrett auf den Tisch und wie immer „habe ich keine Chance“, stellt Anni Lingstein lachend fest, als sie ein weiteres Mal verloren hat. Die pensionierte Altenpflegerin Heidrun Heldt und Wilma Häfner reden und spielen miteinander, gehen einkaufen oder sie richtet der Holzhäuserin die Haare. „Frau Häfner steht schon am Fenster, und wartet auf mich. Es ist schön zu sehen, wie sie sich auf mein Kommen freut“. Schwere Schicksalsschläge muss Helga Kühnrich aus Jebenhausen verkraften. Da tut ihr die liebevolle Art von Christina Kolia besonders gut. „Ich bin Griechin und habe hier keine Familie. Da lag es nahe, sich um einen älteren Menschen zu kümmern“, begründet die Eislingerin ihr Engagement. Sie geht mit Helga Kühnrich spazieren oder schaut sich alte Fotoalben an. „Die Abwechslung tut mir gut“, stellt die Jebenhäuserin fest.

„Die Erwartungen, mit denen wir den ehrenamtlichen Besuchsdienst gestartet haben, haben sich voll erfüllt. Wir spüren die Herzlichkeit, mit der Sie sich begegnen. Es ist beeindruckend zu sehen, welch tolle Beziehungen in sehr kurzer Zeit entstanden sind“, stellte Heike Till erfreut fest.

Es ist nicht zuletzt dem Fingerspitzengefühl von Kathrin Dürr zu verdanken, die es schafft, Menschen mit den gleichen Interessen zueinander zu bringen. Und die dann auch noch die Kuchen für den Kaffeenachmittag gebacken hat!

Info:
Wer sich vorstellen kann, selbst Zeit mit einer Seniorin oder einem Senior zu verbringen oder wer gerne besucht werden möchte, erhält weitere Informationen bei Kathrin Dürr (Tel. 07161/6739-27 oder k.duerr@drk-goeppingen.de)