· Geislinger Zeitung 2016

Cha-Cha-Cha mit Promille-Brille

Angegurtet von den Profis der Bergwacht lassen sich die Schulsanitäter vom zweiten Stock aus abseilen.

Kreis Göppingen - Es gibt erfreulich viele Schulsanitäter im Landkreis Göppingen. Damit diese rausfinden, was das DRK im Kreisverband Göppingen noch alles so zu bieten hat außer Erster Hilfe und Sanitätsdienst, bot das Jugendrotkreuz einen Schulsanitätstag an: 80 Kinder und Jugendliche, deren Erste-Hilfe-Kenntnisse entweder von einer speziellen Ausbildung beim Jugendrotkreuz oder einem dafür ausgebildeten Kooperationslehrer stammen, nahmen teil.

Dass das DRK jedoch noch viel mehr zu bieten hat und dass das Miteinander mit anderen in der Gemeinschaft richtig viel Spaß macht, das erfuhren sie bei dem extra für sie organisierten Schulsanitätstag in der J.-G.-Fischer-Gemeinschaftsschule in Süßen. Der wurde erstmals von Silke Grupp, der Betreuerin des Schulsanitätsdienstes, gemeinsam mit dem seit diesem Jahr als Kreisjugendleiter agierenden Chris Widera organisiert.

Der Tag begann mit einem Frühstück um 9 Uhr. Damit sich die Kinder einander im Lauf des Tages kennenlernten, mischte Widera die Gruppen durch. Diese wanderten zu den sechs unterschiedlichsten Stationen im Schulbereich: Wie etwa raus zur Feuertreppe, wo sich die Mitglieder der Göppinger Bergwacht stationiert hatten. Die mutigen unter den Schülern – also fast alle – ließen sich von den Profis angurten, trauten sich übers Treppengeländer im zweiten Stock zu steigen und sich von dort aus abseilen zu lassen. Ein Moment der Überwindung – gefolgt vom großartigen Gefühl eines Erfolgserlebnisses.

„Voll witzig“ fanden die Kinder die Promille-Brille. „So eine wünsch ich mir zu Weihnachten“, sagte Deniz begeistert, als er das Teil mit dem geriffelten und eingeschränkten Sichtfeld aufsetzte und sich plötzlich total betrunken fühlte. Die Schüler probierten die Treppen auf und ab zu steigen mit der Brille, auf einer Linie zu balancieren und manche tanzten damit sogar Cha-Cha-Cha.

„Der Tag soll in erster Linie Spaß machen und eine Gelegenheit für die Kinder sein, sich untereinander auszutauschen“, erklärte Widera, „sie sollen erkennen, dass mehr hinterm Roten Kreuz steckt als das, was sie bisher kennengelernt haben“. Auf diese Weise wirke der Schulsanitätstag wie ein Tür-Öffner ins Jugendrotkreuz.

In der Turnhalle präsentiert die Wasserwacht mit Trockenübungen, worauf es bei ihr ankommt. „Dort schwimmen die Teilnehmer über einen imaginären See und retten jemanden“, beschreibt Widera. Draußen steht noch ein Rettungstransportwagen, den sich die Kinder erklären und zeigen lassen. Und nicht zuletzt haben sie bei den Jugendsanitätern der zukünftigen Jugendsanitätsgruppe Eislingen die Möglichkeit, ihr bereits erworbenes Schulsanitäter-Fachwissen aufzufrischen.

Froh waren die Veranstalter über die Unterstützung der Bereitschaft Süßen, die für Frühstück und Mittagessen sorgte. Dass direkt nach dem Mittagessen die Rettungshunde in einer Sonder-Demo ihr Können demonstrierten und Vermisste entdeckten, fand bei den Teenagern ebenfalls großen Anklang.

Schulsanitätstag

Am Schulsanitätstag nahmen Schüler aus der Haierschule in Faurndau teil, aus Geislingen von der Schubart-Realschule, der Daniel-Straub-Realschule sowie dem Helfenstein-Gymnasium, der Pestalozzischule Göppingen, der Schiller-Grund- und Gemeinschaftsschule Eislingen, der Hermann-Hesse-Realschule Göppingen sowie natürlich der J.-G.-Fischer-Gemeinschaftsschule in Süßen.