· PM 2024

„Besondere Location - besondere Herausforderung...“

Der Schlagerkuchen forderte den Hilfsorganisationen (fast) alles ab. Mitte Juli waren tausende Schlagerfans nach Schlat gekommen und annähernd 40 Ehrenamtliche des DRK-Kreisverbandes sorgten für ihre Notfallversorgung.

Raimund Matosic ist seit vielen Jahren beim Roten Kreuz engagiert, hat in unzähligen Einsätzen in In- und Ausland viel Erfahrungen sammeln können. Der diesjährige Schlagerkuchen stellte das Team des DRK-Kreisbereitschaftsleiter und ihn selbst indes vor besondere Herausforderungen. 4 000 Schlagerfans feierten dabei eine ausgelassene „Mallorca-Party“.

„In diesem Jahr fand der Schlagerkuchen, nicht wie in den Jahren zuvor in Fußballstadien statt, sondern auf einem frisch abgemähten Stoppelacker. Es gab also überhaupt keine Infrastruktur“, berichtet Raimund Matosic. Er hatte 38 Einsatzkräfte aus den DRK-Ortsvereinen Geislingen-Oberes Filstal (zwölf Einsatzkräfte und drei Ärzt*innen), Eislingen (sieben Einsatzkräfte und der Einsatzleitwagen), Böhmenkirch (zwei Einsatzkräfte), Hattenhofen-Voralb (eine Einsatzkraft) und Göppingen-Schurwald (eine Einsatzkraft) sowie das PSNV-Team (drei Einsatzkräfte) für diesen besonderen Einsatz gewinnen können. Außerdem war die Ortsgruppe Donzdorf der DLRG mit fünf Einsatzkräften und der DRK-Rettungsdienst mit sechs Mitarbeitenden vor Ort.

„Wir mussten an Alles denken und uns zunächst professionell einrichten.“ Was gar nicht so einfach war. „Aufgrund des langandauernden und heftigen Regens in den Tagen davor sah es aus wie in Wacken oder dem Southside-Festival – nichts als Schlamm und Pfützen. Für die sanitätsdienstliche Versorgung also denkbar ungeeignet.“ Zunächst wurden deshalb über 200 Quadratmeter Bodenplatten verlegt, „so dass wir einigermaßen „trockenen Fußes“ arbeiten konnten“. Die Platten sowie ein Unimog mit insgesamt 2 000 Litern Trinkwasser (inkl. Wasserverteilung) waren aus dem Logistikzentrum des DRK Landesverbandes Baden-Württemberg abgeholt worden. „Nur durch den guten persönlichen Kontakt zu Holger Hagmeier, dem Leiter des Logistikzentrums, konnten wir überhaupt so kurzfristig das Material dort ausleihen“, betont Raimund Matosic. Jetzt zwar auf festem Boden, aber bei starkem Regen mussten „wir unsere Versorgungszelte aufbauen, Lampen installieren und Stromkabel verlegen.“ Es sei ein Wettlauf gegen die Zeit gewesen. Denn: „Um 14.30 Uhr war Einlass.“

„Erwartungsgemäß waren wir ständig gefragt.“ Es waren Insektenstiche zu versorgen und auch Schnittwunden und leider auch Menschen, die nach ungezügeltem Alkoholkonsum sanitätsdienstliche Betreuung benötigten. „Es ist aber festzustellen: „Alles war im Rahmen.“ Insgesamt seien 35 Besucher*innen versorgt worden, zwei mussten in die Klinik transportiert werden.

Raimund Matosic verweist auf eine weitere Besonderheit des Einsatzes. „Aufgrund der nicht ganz optimalen Infrastruktur – speziell im Bereich der Mobilfunkabdeckung – mussten wir uns ein sogenanntes Starlink vom DRK Kreisverband Nürtingen-Kirchheim ausleihen.“ Der Starlink, „ein Produkt von Elon Musk - ist eine Art Sat-Schüssel" und nutzt eigene Kommunikationssatelliten für Datendienste und Internet. „So hatten wir unser einiges WLAN aufgebaut und konnten unsere Einsatzleitsoftware uneingeschränkt nutzen. Ohne Starlink wäre dies fast nicht machbar gewesen.“

Beim Blick in seine Einsatzstatistik stellt Raimund Matosic fest: „Wir haben insgesamt fast 600 Einsatzstunden geleistet. Dafür möchte ich allen herzlich danken!“