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„Bei uns ist trotz Corona viel los!“

Auch das DRK-Seniorenzentrum Hattenhofen ist von der Corona-Pandemie ganz wesentlich betroffen. Das Mitarbeiterteam und die Bewohner machen für sich das Beste daraus.

Der Haupteingang ist geschlossen. Wenn Besucher das DRK-Seniorenzentrum in der Ortsmitte von Hattenhofen überhaupt betreten dürfen, müssen sie einen Nebeneingang benutzen. „Bitte Hände desinfizieren und Mundschutz anlegen“, bittet Kati Schultheiß. Die stellvertretende Leiterin der Einrichtung weist auf die umfassenden Hygiene-Maßnahmen hin, dank derer es bis Ende April keine positiv auf Corona getesteten Bewohner gab. „Besucher dürfen kommen. Sie müssen aber draußen bleiben und können sich mit ihren Angehörigen über die geschlossene Eingangstüre oder mit dem entsprechenden Abstand in unserem großzügigen Garten unterhalten.“ Dieses Angebot werde gerne angenommen. „So bleiben die Menschen miteinander in Kontakt und sind nicht ausschließlich auf das Telefon angewiesen.“ Da ist es auch eine schöne Ergänzung, wenn demnächst alle DRK-Seniorenzentren mit einem iPad ausgestattet werden und Bewohner und Angehörige dann miteinander chatten können.

Auch wenn es gerade keine Gäste gibt und die Bewohner der Senioreneinrichtung sich nur rund ums Haus aufhalten dürfen – Langeweile kommt nicht auf. Dies belegt eine bunte Fotowand gleich im Eingangsbereich. Da wird „Gebacken gegen den Lagerkoller“, ein bunter Osterstrauß gemeinsam dekoriert oder auch an Ostern im Garten ein feierlicher Ostergottesdienst mit Pfarrer Andreas Vix zelebriert.

An diesem Vormittag genießen einige Seniorinnen und Senioren die warme Frühlingssonne im Außenbereich. Andere sitzen im großzügigen Veranstaltungssaal und sind künstlerisch kreativ. Hier kann der notwendige Abstand eingehalten werden. Sie malen vorbereitete Malvorlagen aus mit fröhlich flatternden Schmetterlingen oder bunten Frühlingsblumen. Unterstützt werden sie von Elisabeth Hoffmann, die in der Hauswirtschaft arbeitet und sich darüber hinaus ehrenamtlich im Haus engagiert. „Ich bringe mich überall ein, wo ich helfen kann“, sagt die Hattenhofenerin. „Sie ist die gute Seele des Hauses“, betont Kathi Schultheiß. Elisabeth Hoffmann ist derzeit die einzige Ehrenamtliche, die ins Haus darf, weil sie eben auch Angestellte ist. „Auf alle anderen Ehrenamtlichen müssen wir aus gegebenem Anlass zu ihrem und unserem Schutz leider verzichten. Das fällt ihnen wie uns besonders schwer.“ Sie zeigen aber, dass sie die Bewohner nicht vergessen haben und backen, so dass es jeden Mittag ein Stück Kuchen für alle gibt.

Die heiteren Bilder, die an diesem Tag entstehen, „werden wir an die Angehörigen schicken“, erklärt Kati Schultheiß. „So bekommen sie einen Eindruck von unseren Aktivitäten.“ Zu denen gehört auch der Friseurbesuch. Natürlich darf auch die Friseurin zurzeit das Seniorenzentrum nicht betreten. Mitarbeiterinnen und Bewohner behelfen sich und es hat sich gezeigt, „dass einige Mitarbeiterinnen großes Talent zum Haareschneiden und Frisieren haben“. Fotos belegen: Das hat allen großen Spaß gemacht und der Erfolg kann sich sehen lassen! „Wir sind ein tolles Team und jeder bringt sich mit Ideen ein. Wir wissen, dass wir uns unbedingt aufeinander verlassen können“, betont Kati Schultheiß. So können im Team auch Ängste abgebaut werden, die sowohl bei den Mitarbeitenden als auch den Bewohnern ganz automatisch entstehen.

Im DRK-Seniorenzentrum Hattenhofen blicken dennoch alle nach vorn. „Wir mussten zwar bis Juni alle Veranstaltungen absagen und auch unser Sommerfest ist mit einem Fragezeichen versehen.“ Trübsal geblasen wird aber dennoch nicht. Und es werden – wenn möglich – auch neue Bewohner aufgenommen. Die müssen freilich zunächst in eine „zweiwöchige vorsorgliche Quarantäne“.