· PM 2019

„Ansprechpartner für alles!“

Seit fast 20 Jahren gehört Sven Feiner dem DRK-Kreisverband Göppingen an – als Haupt- und Ehrenamtlicher. Jetzt hat er die Leitung der Bereitschaft Eislingen übernommen.

Samstagmorgen, neun Uhr in der Integrierten Leitstelle in Göppingen. Sven Feiner bereitet sich auf seinen Dienst als Disponent der Integrierten Leitstelle vor, bespricht sich kurz mit den Kollegen und setzt das Headset auf. Es dauert nicht lange, und der erste Notruf erreicht ihn. Neben seiner anspruchsvollen hauptamtlichen Tätigkeit für das DRK im Landkreis engagiert sich der Jebenhäusener aber auch bereits seit vielen Jahren ehrenamtlich für das Rote Kreuz.

Seit gut 15 Jahren gehört er der Bereitschaft seines Heimatortes Eislingen an, war dort seit 2008 stellvertretender Bereitschaftsleiter. Seine ersten Kontakte zum DRK hatte er als Jugendlicher auf einem Eislinger Weihnachtsmarkt. „Ich sah den Einsatzleitwagen und war sehr beeindruckt“, erinnert sich Sven Feiner. Früher selbst CB-Funker, war es insbesondere die Technik, die ihn interessierte. Er machte zunächst seinen Zivildienst im Krankentransport des Kreisverbands und musste nicht lange überlegen, als ihm dann ein Ausbildungsplatz im Rettungsdienst angeboten wurde. Der Rettungsassistent hat sich ständig weitergebildet und wird ab dem kommenden Sommer wieder die Schulbank drücken und die umfassende Ausbildung zum Notfallsanitäter absolvieren.

Im Februar übernahm Sven Feiner das Amt des Bereitschaftsleiters von Rüdiger Trautmann, der es aus persönlichen Gründen abgeben musste. Bis zu den regulären Wahlen innerhalb der Bereitschaft im kommenden Jahr wird der 38-Jährige die Bereitschaft alleine führen. „Ich weiß, was auf mich zukommt“, stellt er ruhig fest. Er wird zuständig sei für die Organisation der Bereitschaft, ihre Sanitätsdienste organisieren, sich um die materielle Ausstattung kümmern oder Fortbildungen anbieten und organisieren. „Ansprechpartner für Alles!“ – so sieht sich der sympathische Rotkreuzler. Und auch als Bindeglied zu anderen Bereitschaften und als „Verbindungsstelle zum Orts- und Kreisverband“. Zu seinen Aufgaben gehört aber zwischenzeitlich auch ein relativ großer bürokratischer Aufwand. Jede Übung, jeden Einsatz bis ins kleinste Detail zu dokumentieren, Statistiken zu führen, „ist ein riesen Aufwand“, bedauert er.

Rund 25 Mitglieder kommen, wenn der Bereitschaftsleiter zu den Dienstabenden einlädt. „Aktiv Sanitätsdienste übernehmen zehn bis 15.“ Diese Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler übernehmen Verantwortung beim Eislinger Stadtfest oder bei Sportveranstaltungen, bei Firmenfeiern oder den Sommerkonzerten am Eislinger Schloss. Bei größeren Einsätzen „sind wir mit dem Einsatzleitwagen zuständig für Funk und Telefon. Wir bündeln alle Informationen und geben sie entsprechend weiter“. Dabei steht der Bereitschaft modernste Technik zur Verfügung. „Wir sind sehr gut ausgestattet“, freut sich der frisch gekürte Bereitschaftsleiter. Aktuell werde diskutiert, ein neues Bereitschaftsfahrzeug zu beschaffen. „Das ist eine große Investition und bedarf noch einiger Gespräche“ stellt er fest.

Hauptamt, Ehrenamt – einen Großteil seiner Zeit engagiert sich Sven Feiner im DRK für Menschen in Not, ist Teil einer guten Gemeinschaft, für die er ohne viel Aufhebens Verantwortung übernimmt.  Lachend räumt er ein: „Ich leide ein bisschen am Helfersyndrom“. Beim DRK kann das gut zum Einsatz kommen. „Es bestehen klare Strukturen und alles ist gut durchorganisiert.“

Wo findet er dann Entspannung? „Ich kann gut abschalten, wenn ich spazieren gehe oder wenn ich mich um mein großes Aquarium kümmere. Da komme ich zur Ruhe.“