Bergrettung

Zur Rettung kann es auch in die Höhe gehen

1937 wurde die Bergwacht in Württemberg wurde zur Rettung der bedrohten Natur in den Mittelgebirgen gegründet. Schon bald wandelte sie sich entsprechend den gewachsenen Anforderungen von einer Naturschutz-Organisation zu einer Rettungsorganisation.

Die Bergwacht ist als Organisation seit 1954 ein Teil des Roten Kreuzes. Sie teilt mit diesem gemeinsame Grundsätze, Ziele und Symbole. 

Ihre Aufgabe ist der Schutz des Lebens, der Gesundheit und der Würde sowie die Verminderung des Leids von Menschen in Not, ohne Ansehen von Nationalität und Abstammung oder religiösen, weltanschaulichen oder politischen Ansichten. Sie leistet auf freiwilliger Basis Hilfe. Ihre Arbeit basiert auf den Prinzipien der Unparteilichkeit und Neutralität auf den Grundlagen der Genfer Konvention vom 22. August 1864. Diese Neutralität bedeutet, weder den Hergang eines Unfalls öffentlich zu beurteilen noch die am Unfallgeschehen Beteiligten zu kritisieren. Als kundiger und kompetenter Partner der Bergsteiger weiß die Bergwacht um die Eigenheiten und Schwächen der Menschen, die sie akzeptiert und duldet. Es macht für ihre Arbeit keinen Unterschied, aus welchem Grund eine Person zu Schaden kam. Diese Neutralität erlaubt es den Rettungsdiensten auch, sich im Einsatzfall voll und ganz auf ihre Arbeit konzentrieren zu können, ohne auf vermutete Schuldfragen oder versicherungsrechtlich relevante Zusammenhänge achten zu müssen. Es ist nicht die Aufgabe der Rettungsdienste, ermittlerisch tätig zu werden.

Die wichtigsten Aufgaben der Rettungsteams der Bergwacht ist die Rettung von Menschenleben, z.B.:

Rettung aus alpinem und unwegsamen Gelände, Höhenrettung (Rettung aus und von technischen Gebäuden):

  • Medizinische Versorgung von Verunfallten
  • Suche von vermissten Personen
  • Rettung aus Lawinen, Schluchten und Höhlen
  • Bergung von tödlich Verunfallten aus alpinem und unwegsamen Gelände, sowie technischen Gebäuden im Rahmen der Höhenrettung
  • Betreuung und Unterstützung von Angehörigen
  • Unterstützung des DRK bei Auslandseinsätzen
  • Unterstützung des bodengebundenen Rettungsdienstes und Katastrophenschutz

Natur bewahren

  •  Durchführung von Naturschutzstreifen und Naturschutzprojekten
  • Unterstützung der Naturschutzwacht und der Naturschutzbeiräte
  • Unterstützung von Naturschutzprojekte
  • Öffentlichkeits- und Jugendarbeit im Natur und Umweltschutz

Um Unfälle so gering wie möglich zu halten, klärt die Bergwacht Wanderer und Kletterer über besondere Gefahren und Verhaltensregeln auf und versucht, Gefahrenquellen aufzu-spüren und zu beseitigen. Sie ist auch bemüht, die sensible Tier- und Pflanzenwelt aktiv zu schützen, Touristen Regeln im Umgang mit der Natur zu vermitteln sowie Skifahrer und Wanderer durch Schutzräume von bestimmten Gegenden fernzuhalten.

Bereits mit 16 Jahren kann man der Bergwacht beitreten. In einer zweijährigen Ausbildung (Anwärter) können Sie sich zur Bergwachtfrau bzw. zum Bergwachtmann ausbilden lassen. Zur Ausbildung gehören der Winter- und Sommerrettungsdienst, also das Verhalten im Gebirge, Sicherungstechniken und Sanitätsausbildung ebenso wie Skifahren, Skilanglauf, Klettern und Erstversorgung im Schnee und im unwegsamen Gelände. Erfahrene Helferinnen und Helfer können außerdem weitere Ausbildungen in der Luftrettung machen. Eine gute körperliche Verfassung ist Voraussetzung für die Arbeit bei der Bergwacht. Zudem ist bei Einsätzen viel technisches Gerät im Einsatz, an dem die Ehrenamtlichen regelmäßig geschult werden.

Im Landkreis Göppingen gibt es zwei Bergwachtbereitschaften:

Bergwacht Göppingen
Bergwacht Geislingen-Wiesensteig